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Matthias Moosleitner im Interview: Filzmooser Bergbahnen investieren kräftig

2019 hat Matthias Moosleitner die Bergbahnen in Filzmoos übernommen. Seither wurde bereits kräftig investiert. Mit einem neuen Speicherteich am Rossbrand und der Umrüstung des Schwaigalm-Schleppers auf einen Sessellift stehen weitere Modernisierungs-Projekte bevor.

Wie fällt Ihre Bilanz nach fast fünf Jahren als Geschäftsführer der Bergbahnen aus?
Matthias Moosleitner: Wir haben seither einen Zuwachs bei den Zutritten verzeichnet. Vor allem natürlich durch die Erneuerung des Sixpack-Sesselliftes.

Welche Projekte stehen jetzt an?
Wir haben viel nachzuholen, weil es in den 20 Jahren zuvor einen Investitionsstau gegeben hat. Priorität hat jetzt der Bau des neuen Speicherteichs, um alle Pisten kurzfristig beschneien zu können. Natürlich sollte auch der Schwaigalm-Schlepplift auf einen modernen Sessellift umgerüstet werden, das planen wir für die nächsten zwei bis drei Jahre.

Der am Rossbrand geplante Speicherteich war zuletzt Thema in den Medien, weil der naturschutzrechtliche Bescheid noch ausstand. Wie ist hier der Stand der Dinge?
Wir haben das Projekt vor drei Jahren eingereicht. Es hat lange gedauert, aber ich glaube, wir sind jetzt auf der Zielgeraden. Seit Jänner dürfen wir roden und uns wurde signalisiert, dass wir im Frühsommer auch mit einem positiven naturschutzrechtlichen Bescheid rechnen können. Es schaut also momentan so aus, dass wir nach Absiedelung der Amphibien usw. wohl nächstes Jahr mit den Arbeiten für den Speicherteich beginnen können.

Warum braucht es dieses aufwendige Projekt?
Die Bewilligung für die aktuellen drei Speicherteiche läuft im Winter 2028/29 aus , diese könnten nicht mehr weiter betrieben werden. Außerdem sind sie nach eineinhalb Tagen Beschneiung leer und müssen zeitintensiv befüllt werden. Mit dem neuen Teich können wir innerhalb von nur drei Tagen das ganze Gebiet beschneien. Zusätzlich sparen wir aufgrund der Höhenlage des neuen Teiches ungefährt vier Fünftel der aktuell notwendigen Energie ein. Das ist natürlich ein riesiger Vorteil.

Stichwort Energie: Andernorts bauen Skigebiete PV-Anlagen aus und denken sogar daran, Windkraftanlagen aufzustellen. Ist das in Filzmoos langfristig auch ein Thema?
Wir haben schon PV-Anlagen in kleinerem Umfang. Darüber hinaus haben wir nicht allzu viele geeignete Flächen. Für die Windkraft sind sicher noch einige politische Hürden zu nehmen. Langfristig wäre es aber natürlich schon interessant, irgendwann die Seilbahnanlagen mit Windkraft zu betreiben.

Wie bewältigt ein kleines Skigebiet wie Filzmoos milde Winter wie heuer?

Bis jetzt können wir alle Pisten befahren. Künftig hilft uns freilich die bessere Beschneiung durch den neuen Speicherteich. Wir sind in Filzmoos aber in einer relativ glücklichen Lage, dass die Talstation auf 1050 Metern liegt. Das ist doch um einiges höher als in anderen Gebieten. Deswegen haben wir eine bessere Schneesicherheit.

Wie Matthias Moosleitner zu Zuschüssen für Saisonkarten und dem Verbund innerhalb von Ski Amadé steht, sehen Sie im Video.

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Matthias Moosleitner (li.) ist Geschäftsführer der Filzmooser Bergbahnen. Zuletzt stellte er sich im Airstream der Salzburger Nachrichten und der Pongauer Nachrichten unseren Fragen.
Matthias Moosleitner (li.) ist Geschäftsführer der Filzmooser Bergbahnen. Zuletzt stellte er sich im Airstream der Salzburger Nachrichten und der Pongauer Nachrichten unseren Fragen.
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