SN.AT / Salzburg / Wirtschaft

Mönchsberggarage an nur 104 Tagen im Jahr voll besetzt

Die Vollauslastung der Mönchsberggarage ist zuletzt gesunken. Im Tauziehen um den Ausbau im Berg ist das neuer Zündstoff.

Mönchsberggarage an nur 104 Tagen im Jahr voll besetzt
Mönchsberggarage an nur 104 Tagen im Jahr voll besetzt


Ein schwacher Jänner und ein schwacher Februar 2014 trüben die Bilanz der Mönchsberggarage. In den beiden Monaten waren die Altstadtgaragen A und B nur an drei Tagen im Jänner bzw. zwölf Tagen im Februar ausgelastet. Im Vergleich zum Jahr davor: Da waren es in den beiden Monaten je

21 Tage. In Summe kommt die Mönchsberggarage heuer auf eine Vollauslastung an 104 Tagen. Wobei unter Vollauslastung verstanden wird, dass die Ampeln der Garageneinfahrt auf Rot schalten - egal wie lang und wie oft am Tag, meist allerdings in den Spitzenstunden am Vormittag. Die Ampel schaltet auf Rot, sobald 1283 von 1304 Stellplätzen belegt sind. Ein gewisses Kontingent für Dauerparker bleibt als Reserve frei. In den Monaten Jänner bis März gelten andere Zahlen für die Vollauslastung. Denn seit 2010 und bis 2017 werden in diesen Monaten Parkdecks saniert. Daher stehen auch weniger Parkplätze in Summe zur Verfügung. Voll ausgelastet bedeutet im Jänner und Februar, dass 803 Fahrzeuge in der Garage stehen. Im März ist die Vollauslastung bei 964 Autos erreicht. Milder Winter als Grund? Alfred Denk, Geschäftsführer der Parkgaragengesellschaft, hat eine Erklärung für die gesunkene Anzahl an Tagen parat. Schuld sei das Wetter. "Es war schlichtweg kein Schnee. Wenn die Parkplätze in der Umgebung wie in der Riedenburg frei sind, dann spüren wir das. Wenn hinter dem Neutor Schnee liegt, stehen viel weniger Parkplätze zur Verfügung und die Leute parken bei uns." Wobei man neben den Tagen der Vollauslastung auch die übrigen Tage sehen müsse. "Da sind wir zu 95 bis 98 Prozent ausgebucht. Das zeigt die Statistik. Wir sind immer noch über 100 Tage im Jahr voll und damit sieht man ja, dass die Garage an den Grenzen ist", schildert Denk. Die Gegner des Garagenausbaus interpretieren die Zahlen freilich anders. Es zeige sich, dass nicht noch eine Kaverne nötig sei. Ausbau verzögert sich Der Ausbau der Garage um 650 Stellplätze verzögert sich seit geraumer Zeit. Für den Baustart benötigt die Parkgaragengesellschaft auch die Kellerrechte der Grundbesitzer. Entsprechende Servitutsrechte werden dort benötigt, wo der Baustollen zum Abtransport des Materials verläuft. Ein Anrainer im Nonntal hat Ende Oktober dazu ein definitives Nein geäußert - er unterschreibt den Servitutsvertrag nicht. Seither ist die Parkgaragengesellschaft auf der Suche nach einer neuen Stollenführung, die wesentlich komplizierter ist. Geologen prüfen, wie und wo der Bautunnel verlaufen könnte. Doch auch dort befinden sich Grundeigentümer am Mönchsberg, ohne deren Zustimmung nichts geht. In der ersten Februarwoche will die Parkgaragengesellschaft die Bürger informieren. "Da werden wir die neuen Pläne vorstellen", sagt Denk.

Erst mit der exakten Baustollenführung kann der Flächenwidmungsplan geändert werden. Zuständig ist das Ressort von Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch. Er gibt zu bedenken, dass man erst dann beurteilen könne, ob das abgeänderte Projekt nicht doch einer Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterliege. Und es brauche im Sinne des Räumlichen Entwicklungskonzeptes 2007 (REK) möglichst viele Ausgleichsmaßnahmen zur Reduzierung von Parkplätzen an der Oberfläche in der Altstadt. Kurz gesagt: 650 neue Stellplätze im Berg heiße, dass es "in etwa so viele weniger" an der Oberfläche sein müssten, sagt Padutsch. "Sonst bekommen wir ein Problem mit dem REK und der Aufsichtsbehörde." Und das wäre dann die Raumplanungsabteilung des Landes Salzburg.

WIRTSCHAFT-NEWSLETTER

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Wirtschaft-Newsletter der "Salzburger Nachrichten".

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.