Gute Luft, Bäche mit Trinkwasserqualität, Ruhe und Natur gibt es in Rußbach am Pass Gschütt jede Menge. Allerdings sinken die Gästezahlen. In einer Tourismus-Stellungnahme heißt es, dass im Jahr 1991 die Zahl der Nächtigungen 127.148 betragen hat. Aufgrund des fehlenden Beherbergungsangebotes reduzierten sich die Nächtigungen jedes Jahr kontinuierlich, bis sie 2022 nur mehr knappe 80.000 pro Jahr erreichten. Bürgermeister Stefan Lanner (SPÖ) sagt: "Es haben viele private Zimmervermieter aufgehört. Ein privates Zimmer mit Frühstück ist kaum mehr zu finden." Aktuell gibt es in der fast 800-Seelen-Gemeinde 630 Gästebetten. Lanner: "Die Bettenanzahl zu verdoppeln, wäre unser Ziel."
Derzeit sind vier Hotelprojekte geplant. Das sind der Zubau und die Renovierung des Altbestandes des Hotels Kronenhirsch in der Nähe des Ortszentrums (ehemalige Pension Salzburgia). Bauträger Stefan Kröll aus Uttendorf (S2 Plus) plant 130 Zimmer. Nächsten Sommer werden die Bauarbeiten beginnen. Lanner: "Bei diesem Objekt wird viel Holz und Stein verarbeitet. Es passt in unsere Gegend."
Das zweite Projekt ist für Lanner ebenfalls sehr interessant. Der ehemalige Berggasthof "Zum Hias" wurde von Investor Jiri Senk gekauft. Er hat bereits einen kleinen Ferienwohnungsbetrieb in der Gemeinde am Pass Gschütt sowie ein Sportgeschäft und einen Gastronomiebetrieb in Gosau.
Das alte Objekt des ehemaligen Berggasthofes ist bereits ausgehöhlt und wird abgerissen werden. Senk möchte einen größeren Beherbergungsbetrieb bauen. Allerdings ist die einspurige Zufahrt ein Güterweg. Die Gemeinde verlangt für dieses Projekt ein Verkehrskonzept. "Als Gemeinde können wir uns auf diesem Platz maximal 140 Betten vorstellen", sagt Lanner.
Die zwei weiteren Projekte "Haasfeld Almdorf" und das "CarpeSolem" am Strubhäuslkopf sind weiterhin geplant. Für das "Haasfeld Almdorf" muss aber das Oberflächenwasser-Konzept neu gemacht werden. Wenn es gebaut wird, wird es rund 120 Betten haben. Betreiber ist Alps Resort (Geschäftsführer Gerhard Brix).
Markus Seidl ist Betreiber des Hotelprojekts "CarpeSolem" am Strubhäuslkopf. Dieses Projekt scheiterte bisher an der Zufahrt. Die dafür nötige Rodungsbewilligung wurde nicht erteilt. "Wir suchen nach einer Lösung für eine alternativen Zufahrt", sagt Lanner.
4 Fragen an Alexandra Winter ...