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Neue Schneiderei-Chefin in Schleedorf: Tracht als Alltagskleidung mit Pep

Monika Ebner hat den elterlichen Betrieb "Wimmer schneidert" in Schleedorf übernommen. Sie führt das Unternehmen bereits in zehnter Generation - allerdings als erste Frau.

Monika Ebner (r.) hat den Familienbetrieb von ihren Eltern Monika und Stefan Wimmer übernommen.
Monika Ebner (r.) hat den Familienbetrieb von ihren Eltern Monika und Stefan Wimmer übernommen.

Die neue Kollektion mit vielen Frühlings- und Sommermodellen trägt bereits Monika Ebners Handschrift. Die 36-Jährige hat den Betrieb im Herbst von ihrem Vater Stefan Wimmer übernommen. Als erste Frau in der knapp 300-jährigen Geschichte des Hauses führt sie das Unternehmen mit derzeit rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die neueste Kollektion trägt bereits die Handschrift von Monika Ebner.
Die neueste Kollektion trägt bereits die Handschrift von Monika Ebner.

"Tradition ist mir wichtig, aber mit neuem, frischem Look. Die Tracht soll Alltagskleidung mit Pep sein", beschreibt Ebner im FN-Gespräch ihre Herangehensweise ans Schneiderei-Handwerk. Bei ihren Trachten setzt sie auf hochwertiges Grundmaterial wie feine Leinenstoffe und Seidenbrokat. Schlichte Eleganz ergänzt sie um farbenfrohe Stoffe samt liebevollen Details. Einen Schwerpunkt will sie weiterhin auf Hochzeitsmodelle legen: "Wir statten viele Hochzeiten aus und stimmen dabei Braut und Bräutigam optisch genau aufeinander ab."

Betrieb ist auch Säcklerei

Weil der Betrieb nicht nur als Damen- und Herrenschneiderei, sondern auch als Säcklerei geführt wird, werden in Schleedorf auch Hirschlederhosen nach Maß gefertigt. Neben dem Stammhaus im Flachgau gibt es auch eine Filiale im Rochushof in Salzburg-Maxglan.

Dass sie beruflich im Bereich Schneiderei und Stoffe tätig sein würde, war für Monika Ebner schon früh klar. "Ich bin mit meinen vier jüngeren Brüdern im elterlichen Betrieb aufgewachsen und mit dem Handwerk groß geworden. Ich habe dann auch die Modeschule in Hallein besucht", erzählt Ebner. Als junge Erwachsene verschlug es sie ins Ausland, sie studierte Betriebswirtschaft. Zuletzt war sie bereits im elterlichen Betrieb tätig. Als dann im Vorjahr die Entscheidung anstand, die Schneiderei zu übernehmen, überlegte sie nur kurz. "Mir war klar, dass mich das interessiert. Ich habe mich aber auch gefragt, ob ich mir das zutraue", erzählt die zweifache Mutter.

Seit 1. September führt sie das traditionsreiche Familienunternehmen und hat auch schon einen ersten Erfolg zu vermelden: Lehrling Viktoria Gstöttner schloss mit Auszeichnung ab und holte den dritten Platz bei den Lehrlings-Staatsmeisterschaften.

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