Der aktuelle Trend um erneuerbare Energien und die Diskussionen nach dem Dieselskandal in Deutschland begünstigen die Entwicklung von emissionslosen Antriebskonzepten, dazu zählt unter anderem der Wasserstoffantrieb. Das Projekt wurde von den ÖBB gestartet und ist Teil eines Forschungsauftrages der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem BMVIT.
Der erste Versuchsträger (1063.039) eines Mitbewerbers basiert antriebstechnisch auf die Verwendung von Batterien und Superkondensatoren, währenddessen der zweite Versuchsträger auf die Verwendung von vier 600 Volt Lithium-Ionen-Batterien und einer Brennstoffzelle setzt. Zwei Batteriesätze versorgen mit 1200 Volt Spannung die Traktionsmotoren. Die Versorgung der Batteriesätze erfolgt entweder direkt von der Wechselstrom-Fahrleitung oder autark von der Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird.
Brennstoffzelle leistet 30 Kilowatt
In der Versuchs-Lokomotive ist vorerst mit einer Brennstoffzelle mit 30 kW-Leistung versehen, die demnächst mit einer leistungsstärkeren ausgestattet wird. Positiv bei dieser Technologie ist, dass dadurch eine viel größere Reichweite bzw. Einsatzdauer als eine herkömmliche Batterie-Lösung erzielt wird.
Die ÖBB beschafften die Reihe 1063 zunächst als Prototyp-Maschinen mit fünf Maschinen, die eine Leistung von 1520 kW bzw. 80 km/h Höchstgeschwindigkeit aufwiesen, denen insgesamt 45 Serienmaschinen (Höchstgeschwindigkeit 100 km/h und 2 MW Leistung) in drei Baulosen folgten. Als Hersteller fungierten Simmering-Graz-Pauker für den mechanischen Teil und die die Firmen BBC, Elin und Siemens für den elektrischen Teil.
Erste Versuchsfahrt der Hybrid-Lok fand Anfang September statt
Der verwendete Versuchsträger 1063.038 entstammt aus dem letzten Baulos (1063.038 bis 050), das ohne dem 25 Kilovolt/50-Hertz-Teil beschafft wurde. Der Versuchsträger erhielt im Vorfeld des Umbaus ein originelles Design, das einerseits speziell auf den Versuchsträger und andererseits auf die neue Technologie hinweist. Erste Versuchsfahrten fanden Anfang September 2017 bereits im Nahbereich der Umbauwerkstätte - auch unter Last - statt. Die Streckenerprobung und die Tests im Verschubbetrieb wurden ab 2. Oktober im Raum Attnang-Puchheim erfolgreich durchgeführt.
Die Firma HET Engineering GmbH erhofft sich durch das eigene Know-How und der neuen Antriebstechnologie wesentlich zur Nachhaltigkeit neuer Verkehrssysteme beitragen zu können und setzt dabei voll auf den Trend einer emissionslosen und umweltfreundlichen Verkehrstechnologie der Zukunft.
HET wurde 2015 mit VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet
Die HET Verkehrstechnik ist ein Engineering-Unternehmen mit hoher Forschungs- und Entwicklungskompetenz in der Eisenbahntechnologie, der Entwicklung von Umladetechnik (Container-Umladesysteme für den kombinierten Verkehr, Krane) sowie Brennstoffzellen-Technologie. HET forscht in diesen Bereichen in Kooperation mit europäischen Universitäten und Forschungsinstituten im Hinblick auf die Weiterentwicklung der eigenen Produkte, allen voran dem "City-Log EMF", wofür HET 2015 den VCÖ-Mobilitätspreis erhalten hat, und dem "Mobilen Container-Umsetzer", aber auch im Bereich der Engineering-Dienstleistungen kommen Innovationen von HET zum Tragen bzw. werden Innovationen für Kunden entwickelt. Zum Kundenkreis von HET Verkehrstechnik gehören namhafte Unternehmen aus Österreich und Deutschland.