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Nintendo und Stadlbauer beenden Partnerschaft

Der japanische Videospielhersteller Nintendo und die Firma Stadlbauer gehen getrennte Wege. Nun plant Stadlbauer die Übernahme einer deutschen Spielzeugfirma.

Nintendo und Stadlbauer beenden Partnerschaft
Nintendo und Stadlbauer beenden Partnerschaft


Die Spielzeugfirma Stadlbauer und der Videospielhersteller Nintendo gehen getrennte Wege. Seit 1979 war Stadlbauer mit Sitz in Puch-Urstein Generalimporteur von Nintendo. Es sei eine "Trennung in Freundschaft" sagt Geschäftsführer Andreas Stadlbauer. "Die Übergabe war in beiderseitigem Interesse und ist bereits seit zwei Jahren vorbereitet worden." An der Zahl von 120 Mitarbeitern in Puch ändere sich nichts. Insgesamt hat Stadlbauer 240 Mitarbeiter.

Die Umstrukturierung von Nintendo passt in die Strategie der Firma Stadlbauer, die den Anteil am Vertrieb von Eigenmarken ausbauen will. "Derzeit liefern wir zu über 65 Prozent eigene Marken, das wollen wir noch weiter verstärken."

Jetzt will die Firma die frei werdenden Flächen in den Lagerhallen mit Spielzeug für Mädchen füllen, sagt Andreas Stadlbauer. "Wir wollen stärker in den Mädchenbereich investieren. Eine Übernahme einer renommierten deutschen Marke steht unmittelbar bevor." Genaueres wollte der Geschäftsführer vor der Unterzeichnung der Verträge dazu noch nicht sagen.

Stärkstes Zugpferd sind für Stadlbauer die Carrera-Bahnen. 1999 hatte Stadlbauer Carrera gekauft und damit eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Nun wolle man die Rennbahnen international weiter voran bringen. Die Firma hat bereits Niederlassungen in Frankreich, Spanien, Ungarn, Polen und den USA. Die vor zwei Wochen zu Ende gegangene Spielzeugmesse in Nürnberg sei für Stadlbauer ebenfalls sehr gut verlaufen "Das war unsere bisher erfolgreichste Messe", sagt Stadlbauer.

Mit der Vertriebspartnerschaft mit Nintendo sei man Ende der 1970er Jahre ein Pionier in Europa gewesen, sagt Andreas Stadlbauer. "Mein Vater Dieter war der Erste in Europa, der sich dafür interessiert hat." Der Handel mit dem digitalen Spielzeug sei aber nie ein einfacher gewesen. "Wir hatten fantastische und schlechte Jahre." Dass sich die Branche sehr verändert, sei aber schon in den letzten vier bis fünf Jahren klar geworden. "Unser Hauptgeschäft war der Vertrieb der Datenträger für die Spiele. Das verlagert sich aber immer mehr ins Internet." Bei den neuen Spielekonsolen gibt es die Möglichkeit, Spiele direkt aus dem Internet herunter zu laden.

Die Beziehungen zwischen Nintendo und Stadlbauer sind aber noch nicht ganz zu Ende, sagt Andreas Stadlbauer. "Wir haben nach wie vor die Nintendo-Figuren auf den Carrera Rennbahnen. Zudem haben wir eine Nintendo-Lizenz für Funkautos." Super Mario wird in Puch also zumindest noch auf der Miniatur-Rennstrecke unterwegs sein.

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