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Pinzgaubahn fährt wieder ab 17. Juni - Sanierung kostet 45 Millionen Euro

Im Sommer 2021 wurden die Gleisanlagen der Pinzgaubahn beim Hochwasser in vielen Bereichen komplett zerstört. Seither wurde intensiv an einem hochwassersicheren Plan und am Wiederaufbau gearbeitet. Nach rund 15 Monaten Bauzeit fährt die Pinzgaubahn ab 17. Juni wieder die rund 28 Schienenkilometer von Zell am See bis nach Mittersill - mit längeren und attraktiven Betriebszeiten.

Der Bahnhof Niedernsill.
Der Bahnhof Niedernsill.

Die Bauarbeiten zwischen Niedernsill und Mittersill befinden sich auf der Zielgeraden. Die Pinzgaubahn fährt ab 17. Juni wieder durchgängig zwischen Zell am See und Mittersill, der Schienenersatzverkehr ist nicht mehr nötig. Für die Pendlerinnen und Pendler sowie die Gäste im Oberpinzgau sind die neuen, verlängerten Betriebszeiten eine zusätzliche Verbesserung des Öffi-Angebots. Land und Bund investieren in den Wiederaufbau der Strecke bis Krimml rund 44,6 Millionen Euro.

Verkehrsreferent LH-Vize Stefan Schnöll sagte: "Der 17. Juni ist ein wichtiger Tag für die Oberpinzgauer. Als die Pinzgauer Lokalbahn 2021 über weite Strecken vom Hochwasser zerstört wurde, und das nicht zum ersten Mal, war mir klar: Wir dürfen diese wichtige Verbindung nicht aufgeben und wir müssen sie dieses Mal besser geschützt vor dem Hochwasser bauen. Und das haben wir! Ab 17. Juni fahren wir wieder bis Mittersill - bald dann auch wieder bis zum Bahnhof Vorderkrimml, denn das ist das Ziel der Landesregierung."

Abends wird die Pinzgaubahn ab 17. Juni bis circa 23.00 Uhr Fahrgäste transportieren. "Um 22.00 Uhr fährt eine Garnitur von Zell am See nach Mittersill und um 22.08 fährt die Bahn im Oberpinzgau ab. Auch am Morgen wurde um 05.00 Uhr eine zusätzliche Verbindung von Zell am See nach Mittersill eingeplant. Von Zell bis Niedernsill fahren die Züge bis 18.00 Uhr im 30-Minuten-Takt. So verbessern wir die Öffis zusätzlich und schaffen ein attraktives Angebot für die Pendler in der Region", betonte Schnöll.

Abgestimmt mit anderen Verbindungen

Die nächsten Öffi-Verbesserungen für den Oberpinzgau bringt dann der Fahrplanwechsel im Dezember. "Die Verbindungen der aus Tirol kommenden S8, sie fährt von Wörgl über Hochfilzen und Saalfelden, werden mit der Pinzgauer Lokalbahn abgestimmt. In Zell am See kommt es dann nur zu kurzen Umsteigezeiten und damit praktisch zu einer optimalen Verbindung Richtung Saalfelden und weiter nach Tirol", so Thomas Oberkalmsteiner, Dienststellenleiter der Pinzgauer Lokalbahn. Er ergänzt: "Meine Kolleginnen und Kollegen sowie ich freuen uns jedenfalls schon sehr auf den 17. Juni und dass wir unsere Gäste wieder bis nach Mittersill fahren können."

Nächster Schritt Hollersbach

Intensive Planungen gibt es bereits an den nächsten Bauabschnitten der Pinzgaubahn. "2025 ist der Abschnitt von Mittersill bis nach Hollersbach an der Reihe. Und dann wollen wir die Bahn wieder bis nach Krimml aufbauen. Die Behörden arbeiten hier eng abgestimmt mit den Grundstückseigentümern sowie dem Hochwasserschutz zusammen, damit wir die bestmögliche Lösung und vor allem eine langfristige Absicherung für die wichtige Zugsverbindung erreichen", sagte Stefan Schnöll.

Hightech für die Pinzgaubahn

Erreicht wird ein möglichst hochwassersichererer Streckenverlauf mit Hightech. Die neue Trasse wurde nach Möglichkeit abschnittsweise um rund einen Meter angehoben. Teilweise liegen die Gleise auf einer festen Fahrbahn mit Beton, ähnlich wie bei einer Straßenbahn. So fließt das Wasser über den Bahndamm, kann diesen nicht mehr wegspülen. Die Schäden für die Bahn und die Anrainer sind so in Zukunft deutlich geringer und die Betriebsunterbrechungen wesentlich kürzer.

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