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Salzburg AG senkt Strompreise für 240.000 Haushalte

Ab 1. Juni werden die Preise für Privatkunden um ein Viertel gesenkt. Dazu ist der Wechsel in einen neuen Tarif nötig. Ein durchschnittlicher Kunde soll sich dadurch rund 100 Euro im Jahr sparen. Die AK ist zufrieden.

Salzburg-AG-Vorstandssprecher Michael Baminger und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Haslauer.
Salzburg-AG-Vorstandssprecher Michael Baminger und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Haslauer.

Die Salzburg AG senkt den Strompreis für Privatkundinnen und -kunden in Salzburg mit einem neuen Tarifangebot ab 1. Juni 2023 auf 23,88 Cent brutto pro Kilowattstunde. Bei Gas hat die Salzburg AG Anfang des Jahres eine Preiserhöhung ausgesetzt und bietet mit 5,98 Cent brutto/kWh einen Tarif an.

"Unser Fokus liegt klar auf unseren Kundinnen und Kunden. Wir setzen daher, wie versprochen und auch seitens unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Landeshauptmann Wilfried Haslauer gefordert, eine Preissenkung für unsere Kundinnen und Kunden um, sobald wir Spielräume sehen. Nach genauer Prüfung und Evaluierung ist dies ab 1. Juni 2023 möglich und wir bieten unseren rund 250.000 Privatkundinnen und -kunden, die von uns mit Strom versorgt werden, einen neuen, günstigeren Tarif an", sagen Michael Baminger und Brigitte Bach, die Vorstände der Salzburg AG.

Mit der Arbeiterkammer Salzburg stehe die Salzburg AG in gutem Kontakt. Der neue Tarif werde bereits unter Einbindung der Expertise der AK so gestaltet werden, dass Rechtssicherheit herrscht. Dies müsse im Sinne der Kundinnen und Kunden und des Unternehmens sichergestellt werden. "Für die konstruktiven Gespräche und das aufgebaute Vertrauen danken wir Präsident Peter Eder und seinem Team", sagen Baminger und Bach. Was das Rechtsgutachten der Arbeiterkammer betrifft, bleibe man mit der Arbeiterkammer im Gespräch.

Als gute Nachricht für alle Salzburger Stromkundinnen und Stromkunden wertet AK-Präsident Peter Eder das Verhandlungsergebnis zwischen AK Salzburg und Salzburg AG in Sachen Strompreise. "Nachdem wir mit unserem Strompreisgutachten Bewegung in die Verhandlungen gebracht haben, konnte nun in konstruktiven Verhandlungen eine Senkung auf 19,90 Cent netto pro Kilowattstunde vereinbart werden. Von dieser Senkung profitieren alle Salzburgerinnen und Salzburger", sagt Eder. Er begrüßt, dass eine nachhaltig wirkende Lösung zur Inflationsdämpfung statt rasch verpuffender Einmalzahlungen gelungen ist.

ÖVP: "Auf den Landeshauptmann ist Verlass"

Die ÖVP verbuchte die Strompreissenkung als ihren Erfolg. "Andere Landespolitiker lehnen es kategorisch ab, im Aufsichtsrat der Salzburg AG Verantwortung für die Interessen der Salzburgerinnen und Salzburger zu übernehmen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat sich dieser Aufgabe selbstverständlich gestellt und in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats darauf gedrängt, sobald es die Marktlage zulässt, für Strompreissenkungen zu sorgen. Nun ist es so weit. Wir haben damit unser Versprechen gehalten und für die Salzburgerinnen und Salzburger nach den bereits gesetzten Maßnahmen zur Strompreisdämpfung einen weiteren großen Entlastungsschritt auf Schiene gebracht. Auf unseren Landeshauptmann ist eben Verlass", sagt Klubchef Wolfgang Mayer.

SPÖ verbucht Erfolg beim AK-Präsidenten

"Die Strompreiserhöhungen der Salzburg AG werden um rund die Hälfte zurückgenommen, was bedeutet, dass der Stromtarif um 27 Prozent günstiger wird. Das ist ein großer Erfolg, den die Salzburgerinnen und Salzburger der Beharrlichkeit unseres stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden, des AK-Präsidenten Peter Eder, verdanken können. Wie wir wissen, hat Wilfried Haslauer in seiner Doppelfunktion als Landeshauptmann und Aufsichtsratschef die Strompreiserhöhungen der Salzburg AG sogar verteidigt und angekündigt, gegen die Interessen der Bevölkerung vor Gericht zu ziehen."

Erfreut reagiert die Landessprecherin der Grünen und Landeshauptmann-Stellvertreterin, Martina Berthold, auf die von der Salzburg AG verkündete Strompreissenkung ab 1. Juni: "Anstehende Wahlen bewirken offenbar Wunder. Die rasche und deutliche Senkung der Strompreise ist ein wichtiges und richtiges Signal. Es deutet aber auch darauf hin, dass die Preise bisher überhöht waren. Die Frage nach etwaigen Rückzahlungen bleibt damit erst recht am Tisch", sagt Berthold.

FPÖ spricht von "Osterwunder"

Ein "Osterwunder von Salzburg" sieht die FPÖ-Chefin Marlene Svazek: "Für einen privaten Serviceanbieter wäre es bestimmt eine gelungene Marketingkampagne. Angesichts der enormen Teuerungen und Existenzängste - die die aktuellen Tariferhöhungen verursachen - ist es bestenfalls eine Verhöhnung durch einen Landesbetrieb samt ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden Wilfried Haslauer", sagt Svazek und fordert, dass die in Aussicht gestellten günstigen Tarife unmittelbar an sämtliche Stromkunden weitergegeben werden.

Neue Tarife ab 1. Juni 2023

Ab 1. Juni 2023 senkt die Salzburg AG den Strompreis und bietet neue Tarife für Privatkundinnen und -kunden an. Der Arbeitspreis sinkt von bisher 27,00 Cent netto/kWh im neuen Tarif auf 19,90 Cent netto/kWh. Ab Mai erhalten Kundinnen und Kunden ein Angebot, um aktiv in den neuen Tarif wechseln zu können. Hierzu arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck an der neuen Tariflandschaft und dem genauen Wechselvorgang. Die Details zum Prozess werden spätestens im Mai an alle Kundinnen und Kunden kommuniziert. Alle bereits gesetzten Aktionen und Entlastungspakete des Unternehmens laufen wie gehabt weiter. Dazu gehört auch das Paket mit bis zu 100 Freistromtagen für Gewerbe und Landwirtschaft.

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