13,2 Millionen Nächtigungen hat Salzburg im vorigen Sommer verzeichnet. So viele werden es heuer garantiert nicht. Die Devise lautet eher: Retten, was zu retten ist. "Ich glaube an den Sommer. Es geht um Juli, August, September", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstag bei einem Pressegespräch. Volle Konzentration gilt jetzt dem österreichischen Gast.
Die Salzburger Land Tourismus GmbH hat daher mit der Agentur Salic eine neue Werbekampagne auserkoren. "Das erste Mal wieder an Urlaub denken", lautet das Motto auf den Landschaftssujets. Damit wolle man Sehnsucht nach Urlaub wecken, sagt Leo Bauernberger, Chef der SLTG. Ziel sei es, mehr Marktanteil zu erreichen und jene Gäste für einen Urlaub zu gewinnen, die bisher für ihren Haupturlaub ins Ausland gefahren oder geflogen sind. Eine Umfrage unter 1200 potenziellen Gästen habe gezeigt, dass 62 Prozent ihr Urlaubspensum heuer halten wollen. 29 Prozent wollen weniger oder keinen Urlaub machen.
Zwei Millionen Euro mehr für Werbemittel
Für die Marketingoffensive werden nun auch die Werbemittel der Tourismus GmbH aufgestockt, von 4,6 auf 6,6 Millionen Euro. Ein Teil des Budgets sei schon im Jänner, Februar und März ausgegeben worden, sagt Bauernberger. Doch der große Rest fließt jetzt in die Sommerkampagne mit Plakaten, Fernseh- und Radiospots. So wird etwa auch am Dienstag in Paris mit Rolando Villazon gedreht, der ebenfalls für Urlaub in Salzburg wirbt.
Finanzielle Hilfe gibt es vom Land für Betriebe und Unternehmen. Die Tourismusbeiträge werden gestundet und müssen erst im Jänner 2021 bezahlt werden. 235 Betriebe haben bisher bei der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank um eine Überbrückungsfinanzierung angesucht. Haslauer rechnet mit 400 bis 500 Kreditansuchen, für die der Bund 80 Prozent an Garantie übernimmt und das Land für drei Jahre die Zinsen. Für die Tourismusverbände gibt es einen Vorschuss. Zehn Millionen Euro werden noch im Mai ausbezahlt, der Rest im Juli. "Das sind dann 45 bis 48 Millionen Euro, die den Tourismusverbänden zur Verfügung stehen", sagt Haslauer.
Haslauer urlaubt im Pinzgau
Allerdings: Einfach wird das alles heuer nicht. "Nur mit den Nächtigungen von inländischen Gästen wird es für die Betriebe sehr, sehr schwierig. Denn da wird es viele Betriebe geben, die dann gar nicht erst aufsperren", sagt der Landeshauptmann. Es brauche auch Gäste aus anderen Herkunftsländern. "Realistischerweise sind das Deutschland und Tschechien." Sofern die Grenzen geöffnet werden.
Was den Festspiel-Sommer betrifft, so gebe es noch keine verlässliche Auskunft, betont Haslauer. Er setze sich für Kulturveranstaltungen ein, die nach einem Stufenplan abgehalten werden. "Der Kulturtourismus, der für die Stadt besonders wichtig ist, wird nicht oder nur in kleinerem Rahmen stattfinden. Es wird kleinere kulturelle Veranstaltungen geben."
Und wo will der Landeshauptmann, der seinen Sommerurlaub in den vergangenen Jahren meist im Ausland verbracht hat, heuer urlauben? "In Österreich, in Salzburg, im Pinzgau, wo denn sonst?", lautet die Antwort darauf.