Im Herbst 2023 ist der Abfallwirtschaftsverband Lungau vom ehemaligen Forsthaus in der Forstamtsgasse in die Kirchengasse in eine Büroräumlichkeit der Firma Frühstückl übersiedelt. Jetzt ist das Team rund um Geschäftsführer Peter Pagitsch wieder am gewohnten Standort anzutreffen. Im generalsanierten Gebäude befindet sich das AWV-Büro. Kernaufgabe? "Die Abfallentsorgung für die Gemeinden sicherzustellen. Die Abholung muss funktionieren. Vorgeschriebene Trennpflichten gehören eingehalten. Auch die weitere Entsorgungskette gehört organisiert", sagt Pagitsch.
Es geht um Siedlungsabfälle wie Hausmüll, Sperrmüll oder Biomüll. 900 Tonnen sind es aktuell im Monat. 2024 waren es 10.815 Tonnen. Zum Vergleich 2004: 5917 Tonnen.
Besonders steigen die Abfälle in den Bereichen Kartonagen und Elektroaltgeräte. Auch die Grünabfälle und biogenen Abfälle nehmen zu. "Die Müllproduktion ist direkt an den Wirtschaftszyklus gekoppelt. Geht es der Wirtschaft gut, steigen die Abfallmengen. Aktuell stagnieren sie. Um dennoch wieder Rohstoffe zu generieren, wird aktuell vor allem Kunststoffabfall für zusätzliches Recycling vorbereitet."
Herausfordernd ist die Erfüllung der EU-Recycling- und -Sammelquoten. Restmüll und Biomüll werden zur ZEMKA nach Zell am See geliefert. Kunststoff- und Metallverpackungen werden zu Mitteleuropas größter Sortieranlage Triplast nach Enns transportiert. "Dort werden mittlerweile 100.000 Tonnen Verpackungen sortiert und für das Recycling aufbereitet."
Übrigens: "Nur durch konsequentes Trennen wird Recycling möglich. Beim Müll gibt es immer einen Verbesserungsbedarf. Viel Biomüll landet nach wie vor im Restmüll. Dort gehört er aber nicht hin. Grundsätzlich ist man gesetzlich verpflichtet zu trennen." Eine riesengroße Herausforderung ist die ordnungsgemäße Entsorgung von Lithium-Batterien: "Sie gehören unbedingt in die Problemstoffsammelstelle. Im Sperrmüll können sie zu Bränden in Recyclinghöfen bzw. in den Lagern bei den Verwertungsanlagen sorgen."
Im Lungau gibt es elf Recyclinghöfe. In Göriach, Lessach, Thomatal und Weißpriach gibt es mobile Sammellösungen. Tweng kooperiert mit Mauterndorf. Der Müll wird dort im neu errichteten Recyclinghof in Steindorf entsorgt.