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Ski amadé: Rekordinvestition und zu wenig Personal für die Seilbahnen

Im Verbund Ski amadé fließen 108 Millionen Euro unter anderem in fünf neue Bahnen. Die Kartenpreise steigen um 3,5 Prozent. Den Seilbahnern macht, wie auch dem Gastgewerbe, Personalmangel zu schaffen.

Symbolbild
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Auf einen Rekordwinter mit knapp 253,5 Millionen Euro Umsatz und gut acht Millionen Ersteintritten für Österreichs größten Skiverbund "Ski amadé" folgt für die Saison 2018/19 laut Präsident Georg Bliem eine Rekordinvestition. 108 Mio. Euro werden u. a. für den Bau von fünf neuen Bahnen ausgegeben. Fehlendes Personal in der Gastronomie und bei den Seilbahnen trüben etwas die Vorfreude auf die heurige Skisaison.

Dennoch gab sich Bliem in einer Pressekonferenz am Donnerstag "vorsichtig optimistisch" für die kommende Saison. Man peile einen Umsatz von 250 Mio. Euro sowie 7,6 Mio. Ersteintritte an. Als erster Eintritt wird der Durchgang durch die Schleuse an der Talstation gewertet. Die Kartenpreise werden im Durchschnitt diese Saison um 3,5 Prozent erhöht. Eine Tageskarte in den größeren Skigebieten kostet dann zwischen 53 und 54 Euro.

Schon jetzt ein "Erfolg" sei die Einführung einer günstigeren Saisonkarte für unter 25-Jährige, erklärte "Ski-amadé"-Vorstandsmitglied Veronika Scheffer. Für Tageskarten gibt es für diese Altersgruppe mit den Geburtsjahren 1993 bis 1999 keine Ermäßigung. Erfreulich sei auch die Entwicklung bei den verkauften Kinderkarten. Hier sei in den letzten Jahren ein Plus von acht Prozent erzielt worden, was darauf hindeute, dass Skifahren sehr wohl im Trend liege, so Bliem.

Fünf neue Bahnen gehen heuer in Betrieb

Anfang Dezember werden fünf neue Bahnen in Betrieb gehen. Die Schlossalm-Bahn in Bad Hofgastein (Pongau) mit Kabinen für je zehn Personen, zwei Umlaufkabinenbahnen bei Maria Alm (Pinzgau), ein Sessellift auf den Sonntagskogel sowie ein Schrägaufzug der Planai-Hochwurzen-Bahnen als Verbindung der "Märchenwiesen" Richtung Bergstation Planai.

Aber mit Skifahren allein würden keine Urlaubsgäste angelockt. Daher setze Ski amadé weiter auf Gesamtpakete, "die Berge im wahrsten Sinne des Wortes zu genießen", erklärte Scheffer. Regionale Kulinarik plus Sport, entsprechende Angebote seien sehr gefragt. In Summe sei man für die kommende Saison gerüstet, allerdings bereite die Suche nach Saisonarbeitern immer größere Schwierigkeiten. Im Gastgewerbe weiche man vor allem auf Ungarn aus. "Es wird langsam zum Problem, unsere Gäste noch deutschsprachig zu begrüßen", meinte Scheffer. Nachdem die Baubranche boome und damit weniger Arbeiter über den Winter freigesetzt werden, falle es auch in diesem Bereich nicht leicht, Personal für die Seilbahnen zu bekommen, ergänzte Bliem. Man gehe jetzt auf Jobbörsen in ganz Österreich, um aktiv Mitarbeiter zu finden.

Die "Ski amadé" umfasst 20 selbstständige Bergbahnen in Salzburg und in der Steiermark mit 270 Lift- und Seilbahnanlagen und rund 760 Pistenkilometern, davon mehr als 90 Prozent künstlich beschneibar. 1880 Personen sind derzeit beschäftigt, davon 830 ganzjährig, da viele Bahnen auch im Sommer in Betrieb sind.

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