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Spielen während der Arbeit

Bei Redox in der Stadt Salzburg entwickeln zehn Personen Computerspiele für Super RTL sowie Anwendungen für Red Bull. Wie alles begann? Mit dem Affen Gordo und dem Weltall.

Philipp Götz und René Baumgartner führen das Spieleunternehmen Redox.
Philipp Götz und René Baumgartner führen das Spieleunternehmen Redox.

Gordo lebt in den 60er-Jahren, zur Zeit des Kalten Kriegs. Für die USA ist der Affe in eine Rakete gehüpft. Doch etwas geht schief. Er landet nicht auf dem Mond - sondern auf einem fremdartigen Planeten, der von kleinen Tieren bewacht wird. "Seine Mission ist es, auf die Erde zurückzukommen", erklärt Philipp Götz die Herausforderung im Computerspiel Noomix.

Der 35-jährige Deutsche führt das Spielunternehmen Redox mit René Baumgartner. Redox wurde 2014 gegründet, ihre Büros haben sie im Techno-Z in der Stadt Salzburg. Nach einem Jahr war jedoch klar: Das Projekt rund um Gordo ist zu groß für die zehnköpfige Mannschaft. "Wir sehen das jetzt realistischer", sagt René Baumgartner jetzt, vier Jahre später.

Redox setzt nun einen Mix aus Auftragsarbeiten und eigene Spiele um. Zu den Kunden gehört Super RTL, für das die Salzburger Handyspiele für Kinder entwickeln: Die Nutzer füttern etwa einen Hund, um ihm nachher die Zähne zu putzen.

Mit Red Bull haben Baumgartner und Götz 2017 für das Konzertspektakel zusammengearbeitet: Mark Forster trat etwa auf - und Internetnutzer stimmten einmal täglich ab, in welcher Stadt das Konzert stattfinden sollte. Redox nutzte dabei Prinzipien aus Spielen, damit die Internet-User nicht die Lust aufs Klicken verloren. "Wir haben etwa Badges (Abzeichen, Anm.) an jene vergeben, die drei Tage hintereinander gevotet haben", sagt Götz. Durch diesen Badge konnte der Nutzer eine zusätzliche Stimme abgeben - und seine Stadt dadurch im Ranking nach vorn bringen.

Punkte und den Vergleich mit anderen setzt Redox auch bei Lernspielen ein, die sie für die Mitarbeiter anderer Unternehmen programmieren. Bei einer Art Quizduell beantworten die Kollegen Fragen zum Unternehmen. "Der Postmitarbeiter kann dabei den Geschäftsführer herausfordern - und zeigen, ob er mehr Ahnung von der Firma hat", sagt Götz. Die Folge davon: Mitarbeiter spielen auch in der Freizeit und bilden sich so weiter.

Gamification heißt das Prinzip, bei dem Spielen mit Lernen verknüpft wird. "Wir kombinieren die Mechanismen aus Spielen mit therapeutischen Ansätzen und Weiterbildung", sagt Götz.

Götz, Baumgartner und ihre Mitarbeiter stammen alle ursprünglich nicht aus Salzburg. Sie haben sich im Studium an der FH Salzburg kennengelernt. Warum sind sie hiergeblieben? Sie hätten hier gute Kontakte, sagt Götz. Und die Infrastruktur im Techno-Z sei gut: Parkplätze, Anbindung zum öffentlichen Verkehr, Restaurants und schnelles Internet. Zudem hätte sich durch das Techno-Z auch eine Kooperation ergeben. "Es ist praktisch, einfach nur einen Stock höher gehen zu müssen."

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