Wieder einmal entzweit die Debatte um strengere Produktionsvorschriften die Biolandwirtschaft. Im Kern geht es um die Frage: Müssen die Vorgaben für den Biolandbau tatsächlich immer strenger werden - oder reicht es irgendwann?
Der Streit ist die Neuauflage eines latenten Konflikts zwischen Reformern im Verband Bio Austria, die sich für hohe Standards einsetzen, und Bremsern unter den Landwirten. Hitzige Diskussionen gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Einmal ging es um die Anbindehaltung in großen Biobetrieben, ein andermal um Phosphat in Biowürsteln oder um den Einsatz von Stromschlägen zur "Kuherziehung". Zuletzt haben die Reformer durchgesetzt, dass auf Bio-Austria-Höfen der Weidegang die Regel sein soll und in der Eierproduktion nur Küken von Bruderhahn-Betrieben verwendet werden. Das ist auch gut so. Der Konsument, der für die Biomilch deutlich mehr bezahlt, erwartet sich natürlich, dass die Rinder hinaus auf die Weide dürfen. Und dass sich Biobauern für ein Ende der unsäglichen Praxis des Küken-Schredderns einsetzen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.