Upcycling, aber auch eigene Kreationen: von Hockern über Sitzbänke bis hin zu Lampenschirmen. Darum geht es im kreativen und abwechslungsreichen Arbeitsalltag von Elisabeth Mayr. Auch in Zusammenarbeit mit Tischlermeister und Nachbar Reini Bogensperger belebt sie ihre Möbelkreationen: "Es sind Unikate. Ein Möbelstück kann man selbst formen. Das Kernstück ist das Innere. Nach außen kann man es nach Belieben gestalten. Ein Möbelstück definiert Räume. Es beschreibt eigentlich auch den Menschen, der darin wohnt. Speziell die Form und die Farbe." Neben eigenen Kreationen wird auch eifrig restauriert und repariert: "Es geht dabei auch um Lieblingsstücke aus der Familie. Eigentlich weiß man nicht, was daherkommt, und auch nicht, was am Ende dabei rauskommt. Die Aufträge reichen von einer Neukonstruktion bis hin zum Nachbau", sagt Mayr.
Seit Herbst 2023 ist Elisabeth Mayr im elterlichen Betrieb im Bereich der Polsterei aktiv: "Davor war dieser Bereich ausgelagert. Ein Großauftrag für die Polsterung von Sesseln war schließlich mein Einstieg." Ein Sessel sollte für sie vor allem bequem sein: "Der erste Blick ist die Form. Viel mehr interessiert mich aber das Innenleben. Dort entsteht die Form. Mich fasziniert die Tischlerarbeit von früher. Diese Sessel sind an und für sich unzerstörbar. Jedes unserer Möbel ist eigentlich ein Einzelstück. Man kann sich in meiner Arbeit jeden Tag neu überraschen lassen, sich selbst hineinversetzen. Es gibt nie ein Ende. Man lernt jeden Tag dazu und kann jeden Tag besser werden und sich neu herausfordern." Einblick in ihre Arbeit bekommt man auf Instagram unter dem Profil kunstform.em.
Fazit: "Ich freue mich sehr, dass mein Angebot schon gut angenommen wird."
Ihren Meisterkurs für Tapezierer absolvierte sie am WIFI. Schon im künstlerischen Zweig der früheren Hauptschule Sportzentrum hat Lehrerin Helga Scheffner die damals junge Schülerin inspiriert: "Wir haben Schnitte entworfen und auch Modelle gebaut", erinnert sich die heute 27-Jährige. Von Wohndesign inspiriert wurde Elisabeth Mayr in ihrer Kindheit und Jugend natürlich auch im elterlichen Malerbetrieb. Nach der Matura am Multiaugustinum in St. Margarethen absolvierte sie ein Kolleg für Innenarchitektur und Möbelbau in Linz. Nach zwei Jahren erfolgte der Diplomabschluss. Kellnerjobs sorgten in der verbleibenden Zeit für Abwechslung im Berufsalltag.
Zum zweiten Mal war sie heuer im Sommer als Tapeziererin während der Festspielzeit in Salzburg in der Felsenreitschule im Bereich Reparaturen und Bühnentechnik tätig. "Die Kernaufgaben sind: ,Wie kann ich etwas auf der Bühne so schnell wie möglich verstecken und auch wieder umbauen?'"
1959 haben Hans und Helene Mayr mit einem kleinen Farbengeschäft begonnen. Später folgten die Bereiche Stoffe und Tapeten. Wohndesign mit Möbeln und Accessoires gibt es seit rund 20 Jahren, den ihre Mama Ute Mayr maßgeblich prägt. Heute findet man dort vieles von Deko über Geschirr, Lampenschirme, Stoffe, Vorhänge und Beschattung bis hin zu Möbeln.
Um den Malereibetrieb kümmern sich Elisabeths Papa Walter und ihr Bruder Johannes. Zwölf Mitarbeiter sind aktuell beschäftigt.