In Notsituationen wie einem Unfall auf der Autobahn oder in einer Produktionshalle zählt jede Sekunde. Wenn Hintergrundgeräusche oder Echoeffekte das gesprochene Wort verzerren oder gar unverständlich machen, stehen im schlimmsten Fall Leben auf dem Spiel. Die Salzburger Firma Commend, spezialisiert auf Kommunikationssysteme wie etwa Notrufsäulen, tüftelt gemeinsam mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) der Kunstuniversität Graz seit Jahren an Lösungen. Für eine davon gewann man in der Nacht auf Donnerstag bei der weltgrößten Sicherheitsmesse in Las Vegas den "Best in Communication and Networking Solutions"-Award.
Die Signalverarbeitung der Commend-Kommunikationsgeräte habe man mittels künstlicher Intelligenz deutlich verbessern können. Das Geheimnis dahinter seien sogenannte "Deep Neural Networks" - hocheffiziente Netzwerk-
Algorithmen für lernfähige künstliche Intelligenz, erklärt Alois Sontacchi von der Kunstuni Graz. Sie sorgen für die perfekte Reinigung des Sprachsignals von umgebenden Störgeräuschen und Echos bei der Übertragung. "Die Sprachübertragung der bestehenden Systeme von Commend war schon vorher
eine Klasse für sich. Die trainierten neuronalen Netze haben die Qualitätsmarke jetzt noch einmal um gut 30 Prozent hochgeschraubt." Die Nutzung der lernfähigen Algorithmen zur Perfektion der Sprachverständlichkeit sei für Commend ein entscheidender Schritt in der Entwicklung neuer Lösungen, betont Commend-Chef Martin Gross.