Pünktlich zum Schulbeginn fordern die beiden Fachverbände der Busunternehmen und des Beförderungsgewerbes gemeinsam mit dem Salzburger Gemeindeverband die Politik auf, eine wachsende Misere bei den Schülerfreifahrten zu beheben. "Denn immer weniger Unternehmer sind bereit, diese unter den vorherrschenden Bedingungen durchzuführen", sagt Erwin Leitner, Obmann der Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen in der Wirtschaftskammer Salzburg.
Faire Abgeltung der Leistungen notwendig
Derzeit gibt es nach Angaben der Wirtschaftskammer bundesweit rund 2500 Pkw- oder Busunternehmen, die die Schulbusversorgung im ländlichen Raum garantieren. Fast 100.000 Schulkinder werden täglich zur Schule gefahren. Doch dieser Dienst ist nun in Gefahr, warnt Leitner: "Die Tarifentwicklung der vergangenen 20 Jahre hat dazu geführt, dass die Abgeltung der Schulbusverkehre auf Basis des Schülerbeförderungstarifes nicht einmal mehr die entstehenden Kosten abdecken."
Gleichzeitig seien die Lohnkosten regelmäßig deutlich höher gestiegen als der Verbraucherindex. Besonders drastisch sei das für das kommende Schuljahr: Bei 20-Sitzer-Bussen steigen die Gesamtkosten durch die Neugestaltung des Bus-Kollektivvertrags um fast 8 Prozent, bei Schüler-Kleinbussen steigen die Gesamtkosten um 12 Prozent.
"Unternehmer können nur mit einer fairen Abgeltung ihrer Leistungen überleben. Aufgrund der Rückmeldungen unserer Mitglieder müssen wir davon ausgehen, dass ohne Änderung der finanziellen Abgeltung die Schulbusversorgung im kommenden Schuljahr nicht mehr im bisherigen Ausmaß gewährleistet werden kann und damit viele Schüler auf der Straße stehen werden", so Leitner. Da die Schülerfreifahrt oft nur mehr durch Zuzahlung der Gemeinden aufrechterhalten werden könne, fordern der Salzburger Gemeindeverband und die betroffenen Branchen nun eine neue Finanzierungsgrundlage. "Wir brauchen eine kostendeckende Finanzierung gewerblicher Schulbusse", so Leitner und Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann und Präsident des Salzburger Gemeindeverbands, unisono. Der Bund müsse eine grundlegende Überarbeitung des Abgeltungsmodells angehen. Die betroffenen Fachverbände hätten dazu ein umfassendes Reformkonzept vorgelegt. "Es kann nicht so weitergehen, dass die Kostensteigerungen nur mehr auf die Unternehmen und die Gemeinden abgewälzt werden".