Vor wenigen Tagen hielt Caroline Stiegler eine Trauerfeier für ein Sternenkind ab. „Wir standen auf dieser Naturwiese und als das erste Lied gespielt wurde, da zerreißt es dir einfach das Herz und ich habe auch geweint“, erzählt die Trauerrednerin. Sie findet Worte, wenn sie anderen längst fehlen, und gestaltet Trauerfeiern und -reden ganz individuell. Die schönsten Rückmeldungen seien es, wenn Leute etwa sagten: „Du hast uns getragen“ oder „Es wirkt so, als hättest du unsere Mutti schon ewig gekannt“, erzählt Stiegler. Neben persönlichen Reden integriert sie gerne positive Rituale in Verabschiedungen. Einmal habe sie etwa mit den Angehörigen mit einem Campari Soda – dem Lieblingsgetränk der Verstorbenen – am Grab auf diese angestoßen.
Zusätzlich hat Stiegler die Ausbildung zur Trauerbegleiterin in einem Hospiz absolviert. Niemand wisse selber, wie man reagiere, wenn ein Todesfall wirklich auftritt. Daher brauche es gute Seelen, die in der Trauer da sind, wie eben der Bestatter, die Trauerbegleiterin oder viele andere, betont Stiegler. In Hinsicht auf die Trauerarbeit sei es in erster Linie wichtig, für die Person da zu sein, wenn diese Hilfe braucht. Stiegler geht mit Trauernden viel in die Natur, lässt ihnen die Zeit, um sich zu öffnen, und baut auch hier Rituale ein, die dabei helfen können, sich den Verstorbenen näher zu fühlen.
Warum Stiegler den Beruf gewählt hat, warum Trauer niemals pauschalisiert werden kann, warum wir alle viel bewusster leben sollten und vieles mehr könnt ihr in der neuen Folge hören!

