Während der Coronakrise wurden Pflegerinnen ähnlich wie Verkäuferinnen als Heldinnen des Alltags gefeiert. Die Gehälter dieser großteils weiblich dominierten Berufe sind jedoch alles andere als heldenhaft - vor allem in der Ausbildung: Pflegestudierende an der Fachhochschule müssen 2300 Praktikumsstunden absolvieren. Das entspricht einer Arbeitsleistung von eineinhalb Jahren.
Victoria Kampel startet im Herbst ihr fünftes Semester im Bachelorstudium Pflege. Im Podcast spricht sie über ihren Alltag im Krankenhauspraktikum. Nicht selten werde man dort eingesetzt, wo ein Personalmangel herrsche, und nicht dort, wo man am meisten lerne, bestätigt die 21-jährige Salzburgerin. Entlohnt werden die Studierenden dafür nicht - erwarten würden sie sich aber ohnehin nicht viel: "Schon ein Euro in der Stunde wäre uns genug. Wir wollen einfach irgendeine Art von Entschädigung als Wertschätzung für die anstrengende Arbeit, die wir machen", sagt Kampel im Podcast.
Es herrsche ein hartnäckiges Stigma gegenüber dem Pflegeberuf, meint Kampel: "Die Politik glaubt, wir machen den Beruf, weil wir so sozial sind, und nicht, weil wir Geld dafür haben wollen. Natürlich geht man nur in die Pflege, wenn man mit Leib und Seele dabei ist, aber am Ende des Tages ist es ein Job, mit dem man Geld verdienen muss."
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