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Die Spicy Cycling Girls: Eine Radlgang für Frauen mischt die Fahrradszene in Salzburg auf

Die Spicy Cycling Girls organisieren gemeinsame Ausfahrten in Salzburg - und wollen dabei nicht nur ein Gemeinschaftserlebnis organisieren, sondern in einer größtenteils männlich dominierten Welt auch bewusst Frauen am Rad stärken.

Hilde Mayer
Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“
Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“

Kurz vor dem Jahreswechsel kommen die Gedanken an die Vorsätze für das kommende Jahr: Könnte einer davon sein, sich 2024 wieder öfter aufs Rad zu schwingen? Fahrradfahren kann auf jeden Fall mehr sein als nur ein geeignetes Hilfsmittel, um von A nach B zu kommen. Das zeigt auch das Salzburger Kollektiv der Spicy Cycling Girls, das gemeinsame Ausfahrten und Schnitzeljagden für Interessierte durch Stadt und Land Salzburg organisiert. "Wir sehen uns als Kollektiv, das versucht, Frauen fürs Fahrradfahren zu begeistern", sagt Sophie Rutzinger, eine der Mitgründerinnen der Gruppe, in einer neuen Folge der "Gefragten Frau".

Eine Pommesausfahrt nach Hellbrunn brachte die Idee

Die Idee, eine Radgruppe für Frauen in Salzburg zu etablieren, entstand etwa vor drei Jahren, bei einer Ausfahrt mit Freundinnen: "Wir waren mit dem Fahrrad nach Hellbrunn unterwegs, um Pommes zu essen. Und wie wir die Hellbrunner Allee entlanggefahren sind, haben wir uns gedacht, dass es doch megaschön wäre, einen Fahrradverein zu gründen." Auf ihrem Instagramkanal, auf dem sie inzwischen 830 Personen erreichen, teilen die Freundinnen Bilder ihrer Ausfahrten und rufen zum Mitmachen auf. An den Touren teilnehmen können alle, die sich interessieren - egal, ob Profi oder Gelegenheitsfahrerin.

Der Radsport sei noch immer männlich dominiert

Die Spicy Cycling Girls wollen bewusst ein Netzwerk für Flinta*-Personen, also Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht binäre, Trans- und Agender-Personen schaffen. Denn noch immer sei der Radsport mehrheitlich männlich besetzt. "Wenn man selbst in den Radsport einsteigt, bemerkt man das auch bei der Kleidung: Bei Fahrradhosen von großen Herstellern wird die Anatomie der Frau häufig gar nicht berücksichtigt, sondern lediglich die Farbe geändert", sagt Sophie Rutzinger. Auch die Bauweise von Fahrradrahmen sei noch immer auf Männer ausgerichtet. "Als Frau ist es schwierig, da Fuß zu fassen." Umso wichtiger sei es, Flinta*-Personen miteinander zu vernetzen und mögliche Ängste zu nehmen: "In einer männerdominierten sportlichen Welt wollen wir Frauen deshalb dazu bringen, sich dem zu nähern."

Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“
Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“
Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“
Sophie Rutzinger ist Teil des Salzburger Kollektivs „Spicy Cycling Girls“

Vollmondausfahrten und Schnitzeljagden durch Salzburg

Bei sogenannten Lunar Rides, also Vollmondausfahrten, können Interessierte gemeinsam mit den Spicy Cycling Girls ein Mal monatlich gemeinsam an Tagen um den Vollmond radeln. Rund 15 Kilometer sind die Strecken lang. Nach der Tour findet der Tag Ausklang bei einem gemeinsamen Getränk oder einem Essen. Die Routen sind den Teilnehmenden vorher nicht bekannt: "Wir wählen aber jede Runde so, dass jedes Fahrrad mitfahren kann", sagt Sophie Rutzinger. "Bei uns gilt das Motto ABAB: All bikes are beautiful."

Eindrücke der Ausfahrten der „Spicy Cycling Girls'.
Eindrücke der Ausfahrten der „Spicy Cycling Girls'.

Sophie Rutzinger von den Spicy Cycling Girls erzählt in einer neuen Folge der "Gefragten Frau" von der Liebe zum Rad, der Bedeutung von Flinta*-Gruppen, den schönsten Radlstrecken in Salzburg und erklärt, was ein Alley Cat ist. Jetzt anhören hier im Player oder überall, wo es Podcasts gibt (Spotify, Apple Music, etc.)!