SN.AT / SNin / Podcast

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen häufig unterschätzt - eine Kardiologin gibt Tipps

In einer neuen Folge von "Die gefragte Frau" zum Schwerpunkt Frauengesundheit erklärt Christina Granitz, Oberärztin für Kardiologie und Intensivmedizin am Uniklinikum Salzburg, wie sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ihre Symptome bei Frauen und Männern unterscheiden, welche spezifischen Risiken für Frauen bestehen und warum sie seltener den Notruf wählen.

Hannah Mauracher
Christina Granitz ist Oberärztin für Kardiologie und Intensivmedizin am Uniklinikum Salzburg.
Christina Granitz ist Oberärztin für Kardiologie und Intensivmedizin am Uniklinikum Salzburg.

Die neue Podcastfolge anhören

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen und Männern die häufigste Todesursache weltweit. Die Sterberate ist bei Frauen aber etwas höher. Dies sei laut der Kardiologin Granitz auf die teils unterschiedlichen Symptome zurückzuführen, die bei Frauen bei vielen Herzerkrankungen auftreten. "Der 'klassische' Herzinfarkt wird immer noch mit älteren Männern assoziiert, die über starke Brustschmerzen klagen, die in den linken Arm ausstrahlen", sagt die Expertin. Bei Frauen würden in der Regel andere Symptome auftreten, weshalb die Diagnose leider manchmal verzögert gestellt werde. Frauen erlebten unspezifische Beschwerden wie Atemnot, Übelkeit, Müdigkeit, Schweißausbrüche oder Schmerzen im Oberbauch. Viele unterschätzten ihre Symptome und würden die Anzeichen oft auf weniger bedrohliche Ursachen zurückführen.

Bei weiteren gesundheitlichen Problemen, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können, wie Bluthochdruck oder Thrombose, hätten Frauen andere und teils höhere Risiken. In diesem Bereich spielten bei Frauen vor allem auch hormonelle Veränderungen - wie im Fall der Wechseljahre, der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel oder einer Schwangerschaft - eine tragende Rolle.

Wie sich die Symptome bei Frauen unterscheiden können, wie sie ihre Herzgesundheit fördern können und wie problematisch genderspezifische Lücken in der Medizin sein können, erklärt Christina Granitz in der neuen Podcastfolge.