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"Wir wollen, dass unsere Enkelkinder eine lebenswerte Welt haben" - warum sich Gerti Mayer bei den "Omas gegen rechts" engagiert

Gerti Mayer hat schon ihr kleines Kind zu Demonstrationen mitgenommen. Seit ihrer Pension engagiert sie sich für Demokratie und Gleichberechtigung beim Verein "Omas gegen rechts". In einer neuen Folge von "Die gefragte Frau" sprechen wir über ihren Ansporn, sich politisch zu beteiligen, warum zivilgesellschaftliches Engagement so wichtig ist und warum man nie den Mut verlieren darf.

Hannah Mauracher
Gerti Mayer engagiert sich bei den Omas gegen rechts. Die Strickhaube ist das Erkennungssymbol des Vereins.
Gerti Mayer engagiert sich bei den Omas gegen rechts. Die Strickhaube ist das Erkennungssymbol des Vereins.

Ihre Großmutter wollte oder konnte nicht über die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs sprechen. Das Schweigen über diese Zeit und ein Arbeitsaufenthalt in Israel haben Gerti Mayer für politische Themen sensibilisiert und dazu inspiriert, bei politischen Themen genauer hinzuschauen. Als junge Frau geht sie erstmals demonstrieren und nimmt ihr damals kleines Kind mit. Sie beginnt damit, sich zunehmend zu informieren und bei politischen Themen Stellung zu beziehen.

In ihrer Pension findet die ehemalige Kindergartenleiterin schließlich die Zeit, sich intensiver zu engagieren - angefangen mit der Flüchtlingshilfe 2015. Als 2017 die schwarz-blaue Koalition gebildet wurde, war Gerti Mayer entsetzt. Über einen Zeitungsbericht erfuhr sie von den "Omas gegen rechts". Auch in Salzburg bildete sich eine Gruppe, in der Mayer rasch aktiv und sogar als Koordinatorin tätig wurde.

"Die Leute sitzen so fest in ihren Blasen, dass es schwierig geworden ist, zu ihnen durchzudringen", sagt Mayer. Ihr ist es ein Anliegen zu zeigen, dass es noch Bewegungen gibt, denen die Demokratie wichtig ist. Mit diversen Aktionen setzen sich die "Omas gegen rechts" für Gleichberechtigung, Demokratie und gegen Extremismus ein. "Wir möchten die Welt für unsere Enkelkinder erhalten", beschreibt sie den Ansporn vieler Mitglieder.

"Demokratie und Zivilgesellschaft leben von Beteiligung", betont die engagierte Pensionistin. Dass im realen Leben trotz unterschiedlicher Meinungen wieder mehr miteinander gesprochen werden könne, ist ihr ein großes Anliegen.

Warum der Kampf gegen Rechtsextremismus und für demokratische Werte so bedeutend ist, woraus sie Kraft für ihr politisches Engagement schöpft, warum in Sachen Klimawandel schnell etwas passieren muss und wie der Verein mit Anfeindungen umgeht, erfahrt ihr in der neuen Podcastfolge.