Die Partie begann, als hätte es keine Sommerpause gegeben: Schon nach eineinhalb Minuten ging Bozens Scott Valentine nach einem überharten Bandencheck an Lukas Schreier in die Kühlbox. Salzburg vergab die Überzahl, Bozen machte es besser: Der neue Hoffnungsträger Cole Schneider (mit 800 AHL-Partien in der Vita) traf im ersten Bozner Powerplay zum 1:0.
Das war der Startschuss für die Fans und auch für den Meister. Denn Salzburg war die Mannschaft, die das Spiel fortan übernommen und dominiert hat. Zwei Mal vergab der überaus agile Niki Kraus vor der ersten Pause, in der Schlussminute fand sich Michael Raffl ganz alleine vor Keeper Sam Harvey, konnte die Scheibe aber nicht im Tor unterbringen.
Das änderte sich in Abschnitt zwei: Erst schob Travis St. Denis eine Scheibe, die Harvey nicht festhalten konnte, über die Linie, dann spielte Michael Raffl bei seinem starken Liga-Comeback nach 15 Jahren Lucas Thaler frei, der punktgenau in die Kreuzecke traf. Und noch einmal drei Minuten später luchste Farmteamspieler Adrian Gesson einen Tag vor seinem 19. Geburtstag Bozen-Verteidiger Jason Seed die Scheibe ab und traf zwischen die Schoner von Harvey zum 3:1, was zugleich auch sein erstes Profi-Tor war. Binnen sieben Minuten hatte Salzburg das Spiel komplett gedreht und Bozen war ziemlich ratlos.
Doch die routinierte Legionärstruppe kam etwas glücklich zurück ins Spiel: Erst wurde einem Tor von Peter Schneider zum vermeintlichen 4:1 die Anerkennung verwehrt - der Stürmer hatte einen Querpass der Gastgeber vor dem Tor unter Kontrolle gebracht, soll dabei aber den Keeper behindert haben. Das 4:1 schien nur eine Frage der Zeit, Salzburg drängte in Überzahl - in der aber Luca Frigo einen schnellen Konter in Unterzahl (36.) in die Kreuzecke zum überraschenden Anschlusstor versenkt hat.
Damit war im Schlussdrittel viel Brisanz, die Partie wurde deutlich hektischer. Bis Travis St. Denis nach sehenswertem Alleingang von Connor Corcoran auf 4:2 erhöht hat. Bozen wurde eigentlich nur im Überzahlspiel gefährlich, doch davon bekamen die Südtiroler zu viele: Einen Schuss fälschte dabei Tyler Lewington unglücklich zum 3:4 ab (56.) - der Beginn einer neuerlich hektischen Schlussphase.
Bereits am kommenden Sonntag (16.30) geht es mit der Neuauflage des letzten Finales weiter: der KAC, der zum Auftakt Fehervar 4:0 bezwungen hat, kommt in den Volksgarten.