Zehn Tore, unglaubliche 99 Schüsse, elf Zwei-Minuten-Strafen und am Ende noch ein Penaltyschießen - zumindest für die Statistiker war Freitagabend im Salzburger Volksgarten jede Menge los. Doch nur drei Tage nach der beeindruckenden CHL-Gala mit dem Auswärtssieg bei Växjö unterlag Red Bull Salzburg Pustertal am Ende 5:6 nach Penaltyschießen und offenbarte dabei viele Abwehr- und Konzentrationsschwächen.
Dabei schien nach 30 Minuten schon alles gelaufen zu sein: Troy Bourke markierte mit seinem dritten Tor an diesem Abend das 4:1, dann war Schluss für Pustertals Keeper Andreas Bernard, der an allen vier Toren nicht ganz schuldlos war. Just sein Ersatz wurde zum Matchwinner für Pustertal: Oliver Roy ließ Salzburg mit Fortdauer des Spiels (und gerade in der Verlängerung) verzweifeln. Im Schlussdrittel lag Salzburg dann noch einmal 5:3 in Front, konnte aber auch diesen Vorsprung nicht über die Zeit bringen. "Wir haben uns heute nicht belohnt und wir dürfen eigentlich so ein Spiel nicht aus der Hand geben. Aber am Ende hat uns die Energie gefehlt", meinte Coach Oliver David. "Pustertal hat den Sieg letztlich verdient."
Das sah sein Abwehrstratege Ryan Murphy nicht ganz so. "Wir dürfen keine Ausreden suchen. Wir waren heute nicht bereit. Wenn wir im Kopf bereit sind, dann folgen die Beine." Für Salzburg war es der verpatzte Start in eine echte Highlight-Woche: Bereits Sonntag (15 Uhr) wartet das erste Schlagerspiel in der noch jungen Saison: Die Vienna Capitals gastieren im Volksgarten (15 Uhr), dabei dürfte deren Neuzugang Anders Lindbäck sein Debüt im Tor der Wiener feiern. Der 36-jährige Schwede war sieben Jahre in der NHL und drei Jahre in der KHL aktiv. Dienstag geht es gegen Sparta Prag in der CHL weiter, dann kommt der KAC. Murphy: "Wir haben eine starke Bank und das werden Sonntag die Wiener spüren."