Pirelli wird schon beim Deutschland-Rennen der Formel 1 überarbeitete Reifen einsetzen. Der italienische Exklusiv-Ausrüster der Königsklasse bestätigte dies am Dienstagabend. Allerdings übte Pirelli nach den vier Reifenplatzern von Silverstone auch herbe Kritik an den Teams. Sie hätten teilweise Reifen verkehrt herum montiert, auch zu geringer Reifendruck sowie aggressive Randsteine hätten zu den Problemen geführt, heißt es in einer Aussendung des Reifenherstellers.
Laut der Mitteilung wird am Wochenende auf dem Nürburgring ein Stahlband in den Reifen wieder durch Kevlar ersetzt. Diese Änderung hatte Pirelli eigentlich schon für den Großen Preis von Kanada vor rund einem Monat vorgesehen. Zudem liefert der italienische Hersteller ab dem darauffolgenden Rennen, dem Großen Preis von Ungarn Ende Juli, ganz neue Reifen. Diese sind eine Mischung aus den Vorjahresmodellen mit den aktuellen Pneus.
"Unsere Priorität ist, die Sicherheit für alle in der Formel 1 zu gewährleisten und wir glauben, dass die Vorfälle in Silverstone ernsthafte Sicherheitsbedenken für die Fahrer bedeuten", sagte FIA-Präsident Jean Todt, der für Mittwoch auf dem Nürburgring auch noch eine Krisensitzung einberufen hat.
Das Stahlband heizt sich mehr auf als Kevlar. Die Temperaturen übertragen sich auf die Lauffläche der Reifen, wodurch es zur sogenannten Delaminierung kam. Dabei löst sich die Gummifläche. Ob dies allerdings der Grund dafür war, dass in Silverstone bei vier Autos im Rennen der linke Hinterreifen platzte und großflächige Gummifetzen durch die Luft geschleudert wurden, ist noch offen.
Zudem dürfen beim eigentlichen Nachwuchsfahrer-Test vom 17. bis 19. Juli auf dem Kurs in England auch Sebastian Vettel & Co., sprich die Stammpiloten, hinters Steuer. Dazu wird Paragraf 22.4. der Sporting Regulations modifiziert. Die FIA behält sich auch noch vor, die Testfahrten um einen Tag zu verlängern.
