Laut einem Clubsprecher sei den Spielern mitgeteilt worden, dass der Verein alle möglichen Schritte prüfe. Darüber hatte Stripfing, seit 2023 zweitklassig, am Vortag bereits die Bundesliga informiert. "Der Verein hat Liquiditätsprobleme, das stimmt", sagte der Sprecher der APA. "Gehälter sind nach wie vor ausständig." Die Größenordnung sind rund drei offene Monatsgehälter, um die es für die Spieler, aber auch Angestellte wie Trainer Emin Sulimani und Sportdirektor Alexander Grünwald dem Vernehmen nach geht.
Die Spieler hatten bis Ende Oktober eine Frist gesetzt. Vom Club sei aber mitgeteilt worden, dass nach wie vor kein Geld da sei, schilderte ein Betroffener am Samstag der APA. Der Verein prüfe nun mögliche weitere Schritte. Einer davon ist ein Insolvenzantrag. Einen Sky-Bericht, wonach dieser am Montag definitiv eingebracht werde, wollte Stripfing-Sprecher Christopher Krieg nicht bestätigen. Der Vereinsvorstand kündigte aber für Montag eine Aussendung zum weiteren Vorgehen an.
Spielbetrieb könnte bald eingestellt werden
Die Stripfinger unterlagen am Freitag in ihrem Ausweichdomizil am FAC-Platz Rapid II mit 0:4. Ob die nächste Zweitliga-Partie am Freitag in Amstetten noch ausgetragen wird, ist offen. Ein in einem Insolvenzverfahren bestellter Masseverwalter könnte zumindest danach eine Einstellung des Spielbetriebes verfügen, um Kosten zu sparen. Alle bisher in dieser Saison erzielten Ergebnisse der Weinviertler würden damit rückwirkend annulliert und aus der Tabelle gestrichen. Bei Fortführung in oder nach einer Insolvenz würde der Club erst zu Saisonende ans Tabellenende gereiht werden.
Stripfing war in der vergangenen Saison noch Partnerclub der Wiener Austria. Nach der Beendigung des Kooperationsvertrages durch den Bundesligisten, dessen eigene Young Violets in die 2. Liga aufgestiegen sind, im Juni gerieten die Weinviertler im Juli durch die Eröffnung eines Konkursverfahrens gegen Mäzen Erich Kirisits in finanzielle Schwierigkeiten, die seit Monaten andauern.
