Amstetten dreht das Spiel
 Dass Amstetten ein No-Nonsense-Zweitligateam ist, wie man es erwartet hatte, zeigte sich nach einer Viertelstunde. Die Niederösterreicher wichen nach dem frühen Dämpfer nicht vom Plan ab. Mit langen Bällen nicht auf Schönheitspreise aus, Fokus auf Eroberung des zweiten Balls, robust in den Zweikämpfen, mental stark - so bekamen die Gäste ein Übergewicht. Bei einem Eckball setzten sich die Amstettner gleich mehrfach durch und Matthias Gragger traf im Getümmel via Latte zum Ausgleich (12. Minute). Rund vier Minuten später stand es 2:1 für den bewährten Zweitligisten. David Peham schnappte sich den Rebound nach einem Ball in die Spitze und nach einer schönen Kombination über den rechten Flügel war Joshua Steiger aus kurzer Distanz erfolgreich.
  
Cosgun verzaubert Maxglan mit Traumtor
 Jetzt zeigte der Aufsteiger die richtige Reaktion. Ein Abschluss von Sebastian Aigner bei einer Standardsituation wurde von Amstetten zwar noch in höchster Not geblockt (24.). Wenig später erzielte Denizcan Cosgun jedoch das wichtige 2:2. Der Austria-Unterschiedsspieler kam in der zweiten Welle nach einem ruhenden Ball an das Spielgerät, drehte sich großartig um seinen Bewacher und schloss via Latte perfekt ab - ein Traumtor. Weil die Teams danach nur mehr zu Halbchancen kamen, wurden die Seiten bei 2:2 gewechselt.
  
Vorsicht war die Devise nach der Pause
 Die Austria kam personell unverändert aus der Kabine. Dafür lief Amstetten nun mit einer defensiven Fünferkette auf. Die Gäste überließen dem Hausherrn zunächst den Ball. Dieser ging vorsichtig mit diesem um. Beide Teams schienen dem fünften Treffer dieses Spiels nun ganz besondere Bedeutung beizumessen. Die erste Chance im zweiten Durchgang vergab Amstettens Torjäger Peham nach einer Stunde. Nach einem Aigner-Fehler schoss er aber weit über den von Simon Nesler-Täubl bewachten Kasten. Und auch in der 65. Minute war es Peham, der gefährlich wurde. Nachdem sich Nesler-Täubl verflogen hatte, scheiterte er per Kopf.
  
Amstetten drängte auf den Siegtreffer
 Die Salzburger näherten sich erst in der 71. Minute wieder einem Treffer an. Nach einem Tormannfehler staubten die Gastgeber aber nicht zur Führung ab. Im Gegenzug musste Nesler-Täubl bei einem wuchtigen Freistoß beide Hände gebrauchen, um den Ball zu klären. In der Schlussviertelstunde war Amstetten dem Siegtor deutlich näher. Bei mehreren Abschlüssen fehlte nicht viel. Es blieb beim 2:2. Austria-Obmann David Rettenbacher sagt: "Ein verdienter Punkt. Mit sieben Punkten in die Länderspielpause zu gehen, habe ich vor ein paar Wochen nicht erwartet. Ich bin positiv überrascht."
 Abseitspfiff ärgert, aber Punkteausbeute stellt zufrieden
 Das sieht Trainer Christian Schaider ähnlich. "Sieben Punkte vor der Länderspielpause - wer hätte das gedacht? Wir waren jetzt drei Spiele am Limit, haben uns den Punkt heute redlich verdient", sagt er. Auch Sportdirektor Roland Kirchler war zufrieden, wenn auch nicht mit der Schiedsrichterleistung. Dass in der zweiten Halbzeit ein weiterer Lipczinski-Treffer wegen Abseits aberkannt wurde, sei eine klare Fehlentscheidung gewesen. "Der Punkt ist aber verdient. Es war ein hochintensives, gutes Zweitligaspiel, in dem sich die Mannschaften nichts geschenkt haben", sagt Kirchler.