Herzerwärmend war es nicht, was Austria Salzburg an diesem kalten Novembertag bot. Und es führte auch nicht zum erwünschten Ergebnis. Der Aufsteiger musste sich gegen Nachzügler Sturm Graz II nach einer Pausenführung mit 1:2 geschlagen geben. Es war dies die erste Saisonniederlage in der 2. Liga gegen einen direkten Konkurrenten. Nach den Siegen gegen Rapid Wien II, Austria Wien II und Hertha Wels und dem Remis gegen Schwarz-Weiß Bregenz holten die Violetten gegen das Talenteteam des österreichischen Meisters nichts Zählbares. Mit 14 Punkten liegen sie an der zwölften Stelle. Das Abstiegsgespenst sitzt den Austrianern aber weiterhin nicht im Nacken.
Rückschlag für Austria Salzburg im Abstiegskampf der 2. Liga
Das Trainerteam um Chefcoach Christian Schaider stellte die Startformation um. Daniel Bares kehrte nach verbüßter Spielsperre in das Angriffszentrum zurück. Paul Lipczinski wechselte von vorn links nach hinten rechts, um Luka Sandmayr in der Viererkette defensiv zu ersetzen. Vorn bekam Tolga Günes seine Chance in der Startformation. Sie alle sollten eine wichtige Rolle im Offensivspiel einnehmen. Nach Halbchancen auf beiden Seiten wurde es erst in der 34. Minute wirklich ernst in der Gefahrenzone. Nach einem Vorstoß von Linksverteidiger Gabriel Marusic auf den rechten Flügel flankte Lipczinski auf Günes, der volley querlegte. Bares vollendete ins leere Tor – das wichtige 1:0 in einer ausgeglichenen Partie.
Mit der knappen Führung ging es auch in die Pause, in der unter anderem Austria-Obmann David Rettenbacher Rasenpflege betrieb. Vizepräsident Hubert Palfinger sprach derweil über das Bemühen eine neue Spielstätte für die Austria zu finden. Er betonte dabei, dass es mit einem Stadion in der Stadt aus finanziellen Gründen schwierig werde und er als Ausweichstadion vor allem Grödig geeignet sehe. Apropos Infrastruktur: Vor der zweiten Halbzeit wurde das Flutlicht eingeschaltet – ein seltenes Vergnügen. Erleuchtet, aber ohne personelle Veränderungen, ging die Austria dann in den zweiten Durchgang.
Austria Salzburg lässt Chancen aus
In der 54. Minute vergab Bares die Großchance auf das 2:0. Er luchste dem letzten Mann der Grazer den Ball ab, scheiterte aber am Schlussmann der Gäste, die gefällig kickten, aber lange Zeit den finalen Pass vermasselten. Bis in die 59. Minute: Die Sturm-Kicker drangen auf der linken Abwehrseite der Austria recht einfach in den Strafraum ein. Auch in diesem kamen die Salzburger nicht in die Zweikämpfe. Tormann Simon Nesler-Täubl parierte stark, war gegen den Abstauber von Wisler Lazarre aber machtlos – 1:1.
Danach legten die Hausherren wieder zu. Luca Meisl scheiterte nach einem Freistoß per Kopf (66. Minute). Kurz darauf schoss Christian Gebauer alleine vor dem Tor ebenfalls drüber. Zehn Minuten später fehlten Kapitän Meisl ein paar Zentimeter, um einen weiteren Kopfballversuch drücken zu können. Die vergebenen Chancen rächten sich in der 83. Minute: Wieder ging es hinten zu einfach. Sturm Graz II hatte auf dem Weg zum 2:1 wenig Gegenwehr. Joker Jakob Ploner traf. Die Maxglaner kamen danach noch zu einer sehr guten Ausgleichschance, blieben aber erfolglos.
„Wir bekommen definitiv zu viele Gegentore“
„Wir hätten einfach die Tore machen müssen. Die Chancen waren da“, sagt Austria-Trainer Schaider, der mit den Abspielfehlern vor den Gegentoren haderte. „Wir machen uns die Eier dann wieder selber. Es ist eine bittere Niederlage.“ Kapitän Luca Meisl sah die Mannschaft selbst für das Ergebnis verantwortlich. „Nach einer soliden ersten Halbzeit bekommen wir zwei vermeidbare Gegentore. Wir haben alles probiert, müssen uns das Quäntchen Glück wieder erarbeiten. Wir haben Dinge, die wir besser machen können. Und wir bekommen definitiv zu viele Gegentore“, sagt der Verteidiger. 27 Gegentore sind nach 13 Runden der schwächste Wert der 2. Liga. Drei Spiele stehen vor Weihnachten noch auf dem Programm. Zunächst warten Austria Lustenau und Austria Klagenfurt auswärts, dann in einem Monat Vienna im abschließenden Heimspiel 2025.
