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Auch ohne Glanz: Der WAC mischt wieder ganz vorne mit

Der WAC hat die Wiener Austria als Team der Stunde in Österreichs Fußball-Bundesliga abgelöst. Während Violett mit einem Heim-0:1 gegen BW Linz patzte, zogen die Wolfsberger dank eines 3:1-Siegs beim GAK zumindest bis Sonntag mit Leader Rapid gleich. Glanzlos zwar, aber souverän. "Die Mannschaft nimmt alles an", resümierte WAC-Coach Dietmar Kühbauer, auf dessen Team als nächstes Ried wartet. Der Aufsteiger tankte mit einem 1:0 über die WSG Tirol Selbstvertrauen.

Kühbauer und seine Wölfe mischen auch heuer vorne mit
Kühbauer und seine Wölfe mischen auch heuer vorne mit

Mit dem Cupsieger beweist Trainer-Routinier Kühbauer auch in dieser Saison, dass mit den Wölfen zu rechnen ist. Fünf Partien ist man seit 28. August bereits ungeschlagen, beim GAK reichte eine scheinbar verhaltene Vorstellung. Kühbauer machte dafür nicht zuletzt den bemitleidenswerten Zustand des Geläufs in der Merkur Arena verantwortlich, der in der Länderspielpause ausgetauscht werden soll. "Der Rasen ist wirklich schwierig. Die Burschen haben es trotzdem einigermaßen gemacht und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

WAC mit viel, GAK ohne Selbstvertrauen

"In der ersten Hälfte haben wir nur das Nötigste gemacht", gestand ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf, dessen Truppe mit einem 1:1 in die Pause gegangen war. "Danach haben wir es schon sehr routiniert und souverän zu Ende gespielt", fügte er freilich an. Für Kühbauer war vor dem kommenden Duell in zwei Wochen zuhause gegen Ried klar, dass schwierig zu bespielende Außenseiter nach speziellen Lösungen verlangen. "Auch gegen Ried wird man nicht nur brillieren können", betonte der Burgenländer und zeigte sich optimistisch: "Im Moment machen wir das gut, jeder hat Selbstvertrauen."

Genau daran hapert es beim GAK derzeit gewaltig. Noch immer warten die Rotjacken auf den ersten Saisonsieg, der trotz 1:1-Ausgleichs kurz vor der Pause und einer recht engagierten Vorstellung auch diesmal nicht gelang. Nicht zuletzt für Trainer Ferdinand Feldhofer, der nur zwei volle Erfolge aus saisonübergreifend 20 Pflichtspielen auf der Habenseite hat, wird die Aufgabe immer schwerer. Der 45-Jährige gab sich unverdrossen: "Gerade dann muss man noch enger zusammenrücken, der Verein gibt mir nicht das Gefühl, dass sie nicht an mich glauben."

Rieder Meilenstein

In Ried stellt sich die Frage nach dem Vertrauen in den Trainer gar nicht. Der Aufsteiger dominierte die WSG Tirol über die gesamte Spielzeit und feierte endlich auch den ersten Heimsieg. Für Trainer Maximilian Senft "ein Meilenstein". Er freute sich auf die richtige Reaktion nach davor nur einem Punkt aus drei Spielen. "Wir haben in einer ganz schwierigen Phase unsere Kernidee voll und ganz auf den Platz bekommen. Die Mannschaft hat hoch und mutig verteidigt, eine spielstarke WSG gar nicht atmen lassen", resümierte Senft im Sky-Interview. Drei Siege und elf Punkte aus neun Spielen bedeuten Rang sieben für die Rieder, die aktuell damit weiter die Nummer eins in Oberösterreich sind. Senft stuft das als "soliden Saisonstart" ein.

Einen starken Start ins Spieljahr hatte auch die WSG Tirol mit zwei Siegen und zwei Unentschieden in den ersten vier Runden. In den jüngsten vier Runden wurde dagegen nur ein Zähler geholt. "Wir müssen uns ankreiden, dass wir das, was wir uns vorgenommen haben, in keiner Phase auf den Platz gebracht haben. So etwas passiert, wenn du eine junge Truppe hast. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen und dann klügere Entscheidungen auch unter Stress treffen", erklärte Trainer Philipp Semlic, dessen Mannschaft mit dem 0:2 noch gut bedient war.

WSG-Spieler selbstkritisch

Schonungslos kritisch gingen die Spieler selbst mit ihrer Leistung um. "Das war die schlechteste Saisonleistung. Das reicht nicht für die Bundesliga", meinte Thomas Sabitzer. "Das war von der ersten bis zur letzten Minute viel zu wenig, die Leistung war richtig enttäuschend. Wir müssen uns bewusst sein, dass der gute Saisonstart Geschichte ist, dass wir wieder zu unseren Tugenden zurückfinden müssen, sonst wird es schwierig in den nächsten Wochen", sagte Kapitän Valentino Müller.

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