Im letzten Derby ohne Auswärtsfans begann Grün-Weiß, angetrieben von 26.000 Fans, druckvoll. Mbuyi hatte bereits in der vierten Minute die große Chance auf die Führung, scheiterte bei einem Konter nach Vorarbeit von Nikolaus Wurmbrand jedoch an Austria-Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger.
Die Gäste brauchten etwa zehn Minuten, um sich halbwegs aus der Umklammerung zu lösen und zeigten mit einem von Niklas Hedl parierten Schuss von Botic erstmals in der Offensive auf (14.). Der Ball blieb auch danach meistens in den Reihen der Rapidler, die damit jedoch wenig anzufangen wussten - gefährlich wurde es nur, wenn sich Räume boten, so etwa bei einer von Sahin-Radlinger entschärften Chance durch Andrija Radulovic (22.).
Lee traf aus Umschaltsituation
Praktisch im Gegenzug profitierte dann die Austria von einer Umschaltsituation. Johannes Eggestein spielte Lee frei, der zurückgeeilte Wurmbrand stolperte beim Rettungsversuch und der Südkoreaner verwertete trocken ins lange Eck. Das Tor wurde zunächst wegen eines angeblichen Abseits aberkannt, nach VAR-Intervention aber zurecht gegeben. Danach sorgten die Hütteldorfer bis zur Pause nur noch bei hohen Bällen in den Sechzehner für brenzlige Situationen. Ein Kopfball von Mbuyi flog über die Latte (31.), bei einem weiteren Kopfball des Stürmers war Sahin-Radlinger zur Stelle (36.).
Die zweite Hälfte begann ganz nach dem Geschmack von Rapid. Wurmbrand kam im Strafraum nach einem Kontakt mit Barry zu Fall, Mbuyi verwandelte den fälligen Elfer. Kaum war der Jubel im Stadion verklungen, stand es schon 2:1 für die Austria. Die Hausherren, offenbar noch vom Ausgleich euphorisiert und deshalb unkonzentriert, ließen einen Angriff des Erzrivalen ins Rollen kommen. Barry zog nach Vorlage von Eggestein im Sechzehner ins kurze Eck ab und Hedl konnte den Ball erst hinter der Torlinie klären.
Barry nach Elferfoul mit Tor und Assist
In der 59. Minute folgte Barrys nächster großer Auftritt. Der Gambier zog auf der rechten Seite davon und spielte einen Stanglpass zur Mitte, den der völlig freistehende Botic mühelos zu seinem ersten Ligator verwertete. Rapid wirkte konsterniert und hatte sogar noch Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten - Sanel Saljic verfehlte das lange Eck nur knapp (68.).
Als Philipp Wiesinger wegen Torraubs nach Foul an Janis Antiste die Rote Karte sah (73.), kam noch einmal kurz Hoffnung im Rapid-Lager auf. Doch Sahin-Radlinger bändigte den dafür verhängten Freistoß von Bendeguz Bolla und hatte danach keinen schwierigen Ball mehr zu halten. Rapid konnte nicht mehr zusetzen und legte damit einen Fehlstart in eine anspruchsvolle Woche hin, in der es am Donnerstag in der Conference League auswärts gegen Lech Posen und am Sonntag in der Liga auswärts gegen Red Bull Salzburg geht.