"Nach dem Rücktritt von Jürgen Werner als Sport-Vorstand und einer umfassenden Analyse haben wir Handlungsbedarf gesehen, in der sportlichen Leitung einen neuen Impuls zu setzen", sagte Vorstand Harald Zagiczek in einem Club-Statement. Wagner war bei der Austria in den vergangenen Jahren bereits als Mitglied im Verwaltungsrat des Vereins tätig. Der 49-Jährige galt schon länger als Kandidat für ein Amt in der sportlichen Leitung. Erfahrung als Sportdirektor auf dieser Ebene hat der Wiener keine vorzuweisen.
Wagner soll Strategiepapier umsetzen
Wagner sprach von einer sehr reizvollen neuen Aufgabe. "Der Verein weiß auf Grundlage der strategischen Ausrichtung, wo er hinwill und wie er dort hinkommen möchte. Ich kann mich mit diesem Weg zu hundert Prozent identifizieren und möchte diese Herangehensweise gemeinsam weiterentwickeln", meinte der Neo-Sportdirektor.
Der aktuell als alleiniger Vorstand agierende Zagiczek berichtete von einem erarbeiteten Strategiepapier. Ein wesentlicher Punkt darin ist eine ausgewogene Kaderstruktur. So soll die Durchlässigkeit in den Profibereich erhöht werden, junge Spieler vermehrt zum Einsatz kommen. Aktuell sind bei der Austria in der Stammelf in erster Linie arrivierte Kräfte im Einsatz. Beim 2:1 gegen den GAK am vergangenen Wochenende war die Startelf im Schnitt 29,2 Jahre alt.
"Wir werden junge, talentierte Eigengewächse genauso brauchen, wie Benchmark-Spieler im besten Fußballer-Alter, sowie Ankerspieler, die eine Mannschaft führen können - es geht nur gemeinsam", sagte Wagner. Er betonte, dass es in der aktuellen Mannschaft zahlreiche Spieler gebe, die diese Rollen sehr gut ausfüllen. "Klar ist aber auch, dass wir hier von einem langfristigen Plan sprechen, der nicht von heute auf morgen greifen wird."
Mehr Fokus auf eigenen Nachwuchs
Als erste Aufgabe soll Wagner nun eine Sportdirektion aufbauen, die eng mit den Young Violets, der Akademie und dem Frauen-Bereich verbunden ist. Präsident Kurt Gollowitzer führte die Erfolge im Nachwuchs mit den Meistertiteln der U16 und U18 an. "Für alle im Verein ist klar, dass unsere Eigengewächse in Zukunft ein wichtiger Eckpfeiler der Kampfmannschaft sein müssen." Wagner kenne den Verein "in- und auswendig" und sei ein Austrianer durch und durch. "Wir sind überzeugt, dass er alle Kompetenzen mitbringt, die es braucht, um die Austria sportlich in eine positive Zukunft zu führen", so Gollowitzer.
Ortlechner war seit Sommer 2021 bei der Austria als Sportdirektor tätig. Der ehemalige Verteidiger - 2013 mit der Austria Meister - hatte bei den von Schulden geplagten Favoritnern nicht die einfachste Aufgabe. Der 45-Jährige agierte auch unter Werner oft als Sprachrohr der sportlichen Leitung. Als "Austria-Legende" bleibe der gebürtige Oberösterreicher ein gern gesehener Gast, betonte Gollowitzer.
(Quelle: APA)
