Dass die Titelansprüche von Trainer Thomas Letsch nicht nur leere Worte waren, hat Red Bull Salzburg am Sonntag sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Bullen starteten perfekt in die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga. Nach dem 2:0-Auswärtssieg gegen den Erzrivalen Rapid ist die Letsch-Elf zwar weiterhin nur Tabellendritter mit vier Punkten Rückstand auf Austria Wien (2:0 gegen Blau-Weiß Linz) und zwei auf Sturm Graz (1:1 gegen den WAC), die Leistung lässt den Trainer und sein Team aber zuversichtlich auf die kommenden Wochen blicken.
Bullen dominieren das Topspiel
Ohne den "Block West" im Rücken, den von der Bundesliga aufgrund der Randale in Hartberg gesperrten Fanblock der Hütteldorfer, kam Rapid nicht wirklich in die Gänge. Auch deshalb, weil Red Bull Salzburg der Partie von Beginn an seinen Stempel aufdrückte. Körperlich hielten die Bullen beim hart geführten Kampf um jeden Zentimeter auf dem Rasen gut dagegen, spielerisch war eine klare Feldüberlegenheit zu erkennen. In der neunten Minute war bei einem Vorstoß von Yorbe Vertessen noch Rapid-Torhüter Niklas Hedl der Sieger, in der 37. Minute jubelte dann aber der Neo-Bullen-Stürmer. Vertessen versenkte den Ball nach einer guten Terzic-Flanke auf Leandro Morgalla, der sich wiederum im Zweikampf behaupten konnte, im Tor zum 1:0.
Stürmer Vertessen erneut zur Stelle
Früh nach dem Seitenwechsel erhöhte Salzburg auf 2:0 - und abermals war es Vertessen, der sich in die Schützenliste eintragen konnte. Eine butterweiche Flanke von Terzic köpfelte der belgische Winter-Neuzugang gegen die Laufrichtung von Hedl ins Tor (48.). Es war sein bereits vierter Treffer für die Bullen. In der Folge verwalteten die Salzburger den Vorsprung geschickt und feierten einen wichtigen Sieg beim Auftakt zur Meisterrunde.
Matchwinner: "Sind als Einheit aufgetreten"
"Ich denke, ich habe heute eine gute Partie gemacht", sagte Vertessen direkt nach dem Schlusspfiff, strich dann aber vor allem die Leistung der gesamten Mannschaft hervor: "Wir sind als Einheit aufgetreten. Das war ein extrem wichtiger Sieg für uns." Kapitän Mads Bidstrup pflichtete ihm bei: "Ein unglaublich toller Start in die Meistergruppe! Am Ende wollen wir oben stehen, aber lass uns davon noch nicht reden. Wir schauen von Spiel zu Spiel." Trainer Letsch sprach nach dem 2:0 von einem "verdienten Sieg". "Wir haben das Spiel kontrolliert und einen Start hingelegt, wie wir uns das vorgestellt haben. Viele Dinge haben heute funktioniert. Wir haben gut verteidigt und vorn waren wir effizient", resümierte der Deutsche, der neben Alexander Schlager auch den erkrankten Oscar Gloukh vorgeben musste. Der Israeli war zuletzt für die wichtigen Bullen-Tore zuständig.
Grgic bekam von Auswechslung nichts mit
Rapid hingegen wird das nächste Pflichtspiel auf Lukas Grgic verzichten müssen - und das aufgrund einer äußerst kuriosen Situation: Grgic, der eigentlich schon ausgewechselt worden war, bekam von seiner Auswechslung in der 69. Minute nichts mit, Rapid war plötzlich zu zwölft auf dem Feld. Dafür sah Grgic seine zweite Gelbe Karte, was eine Sperre zur Folge hat.
Die Zahlen zum Spiel
SK Rapid - Red Bull Salzburg 0:2 (0:1).
Tore: 0:1 (37.) Vertessen, 0:2 (48.) Vertessen.
Rapid: Hedl - Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer - Sangare, Grgic (69. Oswald) - Schaub (69. Radulovic), M. Seidl (57. Bischof) - Beljo (69. Kara), Jansson.
Salzburg: Blaswich - Morgalla, Gadou, S. Baidoo, Terzic - Bidstrup, Capaldo - Nene (96. Guindo), Yeo (92. E. Baidoo) - Onisiwo (92. Ratkov), Vertessen (85. Diambou).
Gelbe Karten: Auer, Kara, Cvetkovic bzw. Yeo, Capaldo, S. Baidoo.
Gelb-Rote Karte: Grgic (70.).
Wien, Allianz Stadion, 11.680 Zuschauer, SR Harkam.