Vizemeister Red Bull Salzburg hat seinen Negativlauf in der Fußball-Bundesliga weiter fortgesetzt. Nach drei Ligaspielen ohne vollen Erfolg - und auch ohne Tor! - unterlagen die Bullen am Samstag dem LASK mit 1:2 (0:0).
4-2-3-1 statt 4-3-3
Dabei sahen 9145 Zuschauer in der Red-Bull-Arena anfangs eigentlich verbesserte Salzburger im Vergleich zu den jüngsten Enttäuschungen gegen Blau-Weiß Linz (0:2), GAK (0:0) und WAC (0:0). Das lag vor allem am vollzogenen Systemwechsel, der durchaus als kleine Sensation bezeichnet werden darf. Denn Trainer Pepijn Lijnders, ein Verfechter der niederländischen Cruyff-Schule, sprich eines 4-3-3-Systems, stellte gegen den LASK überraschend auf ein 4-2-3-1 mit Mads Bidstrup und Lucas Gourna-Douath im defensiven Mittelfeld und Oscar Gloukh als klassischen Zehner um. Die Bullen hatten so mehr defensive Stabilität und offensiv mehr Tiefgang - und kamen auch zu Chancen. Einmal mehr haperte es aber an der Chancenauswertung. Und natürlich ist spielerisch immer noch sehr, sehr viel Luft nach oben.
Die beste Möglichkeit der überlegenen Salzburger fand in der 14. Minute Karim Konaté vor, er köpfelte den Ball nach einer scharfen Flanke von Aleksa Terzic über das Tor. Auch der LASK hatte eine Kopfballchance, Stürmer Maximilian Entrup traf nach einer Horvath-Flanke das Tor von Alexander Schlager jedoch nicht. In der Folge flaute die Salzburger Dominanz der Anfangsphase etwas ab.
Moussa Yeo trifft zur 1:0-Führung
Auch in der zweiten Hälfte erwischte das Lijnders-Team den besseren Beginn. Wieder gab es Torchancen, wieder fehlte im gegnerischen Strafraum aber die nötige Durchschlagskraft. In der 58. Minute köpfelte der völlig frei stehende Amar Dedic nach einer Yeo-Flanke an das Außennetz. Einige Bullen-Fans hatten schon zum Torjubel angesetzt, doch der Ball zappelte nicht im Netz, sondern eben außerhalb davon.
LASK gleicht durch ein Eigentor aus
Dieselbe Koproduktion, aber in umgekehrter Reihenfolge, bescherte schließlich die verdiente 1:0-Führung: Nach einer kurz abgespielten Ecke brachte Dedic mit einem klugen Pass Yeo in Position, und der versenkte flach ins lange Eck. Doch die Salzburger Führung hielt nicht lange. In der 73. Minute kam der LASK aus dem Nichts und mit einer Portion Glück zum 1:1-Ausgleich. Nach einem Freistoß köpfele der eingewechselte Maksym Taloveriov in die Strafraummitte, wo eigentlich kein Linzer stand - dafür aber Karim Konaté, der den Ball beim Klärungsversuch ungeschickt ins eigene Tor beförderte.
LASK-Matchwinner: Maximilian Entrup
Red Bull Salzburg reagierte mit einem Dreifachwechsel, statt Bidstrup, Nene und Konaté kamen Clark, Bajcetic und Ratkov ins Spiel. Und dann nahm das Unglück seinen Lauf: Die Bullen standen in der 88. Spielminute viel zu hoch, was dem LASK aus einem Konter den Siegtreffer zum 2:1 ermöglichte. Zum Matchwinner avancierte Entrup. Und Salzburg blieb nur die bittere Erkenntnis, dass diese Niederlage völlig unnötig war, aber irgendwie zur aktuellen Situation beim österreichischen Vizemeister passt.
Red Bull Salzburg - LASK 1:2 (0:0).
Tore: 1:0 (62.) Yeo, 1:1 (73.) Konate (Eigentor), 1:2 (88.) Entrup.
Salzburg: Schlager - Dedic, Piatkowski, S. Baidoo, Terzic (89. Guindo) - Bidstrup (81. Bajcetic), Gourna-Douath (89. Capaldo) - Nene (81. Clark), Gloukh, Yeo - Konate (81. Ratkov).
LASK: Siebenhandl - Stojkovic, Ziereis, Smolcic, Bello - Bogarde, B. Jovicic (37. Flecker) - Horvath (46. Talowjerow), Zulj (55. Ljubicic), Berisha (55. Mustapha) - Entrup (93. Sulzner).
Gelbe Karten: Yeo bzw. Schopp (Trainer).
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 9145 Zuschauer, SR Semler.