Drei Tage nach der starken Leistung in der Europa League gegen Porto (0:1) änderte Salzburg-Trainer Thomas Letsch seine Mannschaft nur auf einer Position. Statt des gesperrten Soumaila Diabaté bekam Mamady Diambou seine Chance im zentralen Mittelfeld.
WSG Tirol startet besser
Dass die Bullen und vor allem Letsch nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen unter Druck standen, war von der ersten Minute an im Tivoli-Stadion zu spüren. Der angezählte Trainer, dessen Amtszeit bei der nächsten Pleite wohl beendet gewesen wäre, dirigierte seine Mannschaft von der ersten Minute an lautstark. In der ersten Viertelstunde bekam er aber wenige gute Aktionen seiner Truppe zu sehen. Ganz anders der Außenseiter aus Tirol. Nach acht Minuten musste Salzburg-Goalie Alexander nach einem katastrophalen Rückpass des erneut unsicheren Innenverteidigers Jacob Rasmussen gegen das ehemalige Bullen-Talent Tobias Anselm retten. Sieben Minuten später wäre nach einem Eckball auch der ÖFB-Goalie geschlagen gewesen - Torjäger Petar Ratkov verhinderte per Kopf einen Rückstand.
Bullen schlagen zu
Erst nach rund 25 Minuten kam der Vizemeister besser ins Spiel und ging mit der ersten gelungenen Aktion auch in Führung. Nach einem Diambou-Vorstoß legte Ratkov auf Kerim Alajbegovic ab. Der 18-jährige Edeltechniker ließ einen Gegenspieler stehen und zimmerte den Ball ins lange Eck - 1:0 (31.). In der Pause musste Salzburg-Kapitän Mads Bidstrup wegen einer Knöchelverletzung w.o. geben. Er wurde durch Lucas Gourna-Douath, der sich bei seinem Comeback bereits wenige Sekunden nach seiner Einwechslung die gelbe Karte holte, ersetzt.
Im zweiten Durchgang hatten die Bullen keine Anlaufschwierigkeiten. Die Letsch-Truppe nahm das Heft in die Hand und versuchte, das Duell schnell zu entscheiden. Nachdem in der 54. Minute ein Treffer von Moussa Yeo zu Recht wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde, setzte Letsch auf frische Kräfte.
Red Bull Salzburg muss zittern
Maurits Kjaergaard, Sota Kitano und Yorbe Vertessen sollten Schwung bringen und mithelfen, den wichtigen Auswärtssieg zu sichern. Und der Trainer hatte ein glückliches Händchen. Nach einer Vorlage von Joker Kjaergaard erzielte Ratkov das 2:0. Der Jubel der Salzburger wurde zwar durch eine neuerliche Abseitsentscheidung der Unparteiischen unterbrochen. Nach VAR-Einsatz zählte der Treffer aber. Eine ruhige Schlussphase hatten die Salzburger trotzdem nicht. In der 90. Minute köpfelte Tirol-Routinier nach einer Ecke zum Anschlusstreffer ein und hauchte den Heimischen noch einmal Leben ein. Die fünfminütige Nachspielzeit überstanden die Bullen aber ohne Gegentor und feierten letztendlich einen glanzlosen, aber nicht unverdienten 2:1-Sieg.