67. Spielminute im Bundesligamatch zwischen Neulengbach und SKN St. Pölten am Freitagabend: Als Sophie Hillebrand für ihre Teamkollegin Julia Tabotta eingewechselt wurde, war der Jubel auf den Rängen beinahe so laut, als wäre ein Tor gefallen. Unglaubliche 420 Tage hat die Mittelfeldspielerin aus Strobl kein Spiel mehr bestritten. Eine langwierige Knieverletzung, verbunden mit einer Operation im heurigen Frühjahr, hatte sie außer Gefecht gesetzt. Ihr letztes Match datierte vom September 2022. "Ich bin unglaublich froh, nach so langer Zeit wieder mit der Mannschaft am Platz zu stehen und dann noch dazu im Derby gleich einen Sieg zu feiern", sagte eine überglückliche Sophie Hillebrand.
Gekrönt wurde das Comeback noch vom St. Pöltener Sieg in einem ungewöhnlich engen Match. Nur neun Minuten nach Hillebrands Einwechslung traf Mateja Zver am Freitag in Neulengbach zum 2:1-Endstand. Der Serienmeister behält damit seine weiße Weste und führt die Bundesligatabelle mit 24 Punkten aus acht Spielen an.
Die 22-jährige Hillebrand blickt nun wieder zuversichtlich in die Zukunft. Als Spielerin von Sturm Graz hatte sie bereits dem ÖFB-Teamkader angehört und war in der Vorbereitung auf die EURO 2022 im Camp bei Teamchefin Irene Fuhrmann mit von der Partie. Nächstes Ziel ist nun die Premiere in der UEFA Champions League. Meister St. Pölten qualifizierte sich souverän für die Gruppenphase. Der Start erfolgt am Dienstag daheim gegen Brann Bergen (NOR). Weitere Gegner im Herbst sind Slavia Prag und Olympique Lyon, der Rekordsieger der Königsklasse.