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Enttäuschung bei Rapid nach Derby-Heimniederlage

Einen schlechteren Zeitpunkt für das Ende eines Erfolgslaufs hätte es für Rapid wohl nicht geben können. Die Hütteldorfer kassierten am Sonntag im 347. Derby gegen die Austria eine 1:3-Heimniederlage und schlichen damit erstmals in dieser Saison auf nationaler Ebene als Verlierer vom Platz. Zudem ging die Bundesliga-Tabellenführung nach Verlustpunkten gerechnet an Sturm Graz verloren. Dementsprechend sprach Trainer Peter Stöger von einer "beschissenen" Pleite.

Schlechte Laune bei Stöger nach Derby-Heimniederlage
Schlechte Laune bei Stöger nach Derby-Heimniederlage

"Wir sind okay unterwegs. Man kann einmal ein Spiel verlieren, aber wir sind enttäuscht, dass es gerade im Derby passiert ist", gestand der Ex-Austria-Spieler und -Trainer und ärgerte sich über "billige Gegentore. Jedes Tor hätten wir zwei-, dreimal verteidigen können, da bin ich schon enttäuscht." Besonders bitter war der zweite Gegentreffer nur Sekunden nach dem 1:1. "Depperter geht's nicht", meinte Stöger. "Es gibt nichts Schöneres, wenn du gleich nach der Pause den Ausgleich machst und nichts Blöderes, wenn du es gleich wieder hergibst. Psychologisch war das sicher nicht das Beste für uns."

Der 59-Jährige begründete die folgenschwere Unkonzentriertheit auch mit mangelnder Erfahrung in seiner Truppe - ebenso wie weitere Fehler, die der Austria Umschaltsituationen ermöglichten. "Es darf einfach nicht passieren, dass jemand nach einem Corner für uns allein auf unser Tor läuft. Das sind Dinge, die wir vorher besprochen haben", erklärte Stöger. Die Austria habe "alles von dem, was wir angeboten haben, dankend angenommen. Vielleicht haben wir gar nicht mehr Fehler als in anderen Spielen gemacht, aber die Austria hat es besser ausgenützt."

Stöger gegen zu hohe Erwartungshaltung

Stöger betonte aber auch einmal mehr, dass Rapid seiner Meinung nach in den vergangenen Wochen zu massiv hochgejubelt worden sei. "Wir können uns nicht dagegen wehren, in welche Schublade jemand unsere Jungs reinhebt. Wir haben eine ordentliche, spannende Mannschaft mit vielen Spielern mit Qualität, aber das über das ganze Jahr abzurufen, ist schwierig."

Die Erfolge der vergangenen Wochen seien fast durchwegs durch knappe Siege zustande gekommen. "Wir können kein Level abrufen, wo wir in ein Spiel reingehen und die Frage ist nur, wie hoch wir gewinnen", sagte Stöger.

Der 59-Jährige richtete nach dem Schlusspfiff noch auf dem Rasen Worte an seine Kicker. "Ich habe ihnen gesagt, dass wir in einem Bereich unterwegs sind, in dem jede Niederlage kritisch gesehen wird. Damit müssen wir umgehen, diesen Druck müssen wir aushalten." Unmutsäußerungen der Anhänger blieben jedoch aus. "Die Unterstützung, die wir kriegen, ist außergewöhnlich. Jetzt müssen wir schauen, dass wir den Wünschen der Fans gerecht werden und so wenige Spiele wie möglich verlieren", sagte Stöger.

Umstellungen gegen Posen denkbar

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Donnerstag zum Auftakt der Ligaphase in der Conference League auswärts gegen Lech Posen. Drei Tage später folgt das Auswärtsmatch gegen Red Bull Salzburg. "Das ist ein schönes Programm diese Woche", meinte Stöger. Personelle Änderungen in diesen Partien sind laut dem Ex-ÖFB-Internationalen alles andere als ausgeschlossen. "Der Trainerjob ist es, genauer hinzuschauen, ein bisschen feinfühlig zu sein, ob sich wer vielleicht zu sicher fühlt in seiner Position."

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