Red Bull Salzburg ist noch am Leben. Die Krisen-Bullen lieferten Rapid am Samstag im Bundesliga-Spitzenspiel einen beherzten Kampf, einen Sieger gab es nach dem spektakulären Schlagabtausch allerdings nicht. Mit dem 2:2 (1:0) bleiben die Salzburger in der Tabelle auf Rang fünf, der Rückstand auf Meister Sturm Graz (3:0 gegen WSG Tirol) beträgt nun 13 Punkte. Die Tore für die Salzburger erzielten Nicolas Capaldo (34.), der nach seinem Doppelpack gegen Hartberg offenbar zum neuen Toptorjäger der Bullen reift, sowie Dorgeles Nene (56.).
Gloukh scheitert erneut vom Elferpunkt
Salzburg-Trainer Pep Lijnders setzte abermals auf ein 4-2-3-1-System - und wieder klappte vieles im Bullen-Spiel besser als in den vergangenen Wochen. Doch vorerst wollte es nicht wirklich klappen mit dem Toreschießen. Wie schon gegen Hartberg scheiterte Oscar Gloukh vom Elfmeterpunkt (27.). Jonas Auer war der Ball bei einem Kopfballduell an die Hand gesprungen.
Capaldo trifft, Guindo rettet
Die Bullen wirkten davon angestachelt und fanden immer besser ins Spiel, attackierten früh und wollten die Führung so erzwingen. Die fast logische Folge: Salzburg traf in der 34. Minute zum 1:0. Moussa Yeo legte den Ball für Capaldo auf, und der fackelte nicht lange und überraschte Rapid-Schlussmann Niklas Hedl mit einem Flachschuss ins lange Eck. Spektakulär war auch die Rettungsaktion von Linksverteidiger Daouda Guindo, der den Ball vor der Linie klären konnte, nachdem Alexander Schlager im Eins-gegen-eins-Duell mit Nikolaus Wurmbrand ausgerutscht war.
Nene erhöht auf 2:1
Unmittelbar nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte hatten die Salzburger die Riesenchance auf das 2:0. Ein Schuss von Stürmer Petar Ratkov verfehlte das Rapid-Tor nur hauchdünn. Und wie heißt es so schön? Wenn du kein Glück hast, kommt Pech auch noch dazu. Quasi im Gegenstoß kassierten die Bullen den Ausgleich zum 1:1, nachdem Youngster Joane Gadou einen Auer-Distanzschuss unglücklich abgefälscht hatte. Wieder bäumte sich Salzburg auf - und wieder gelang der Führungstreffer, diesmal unter Mithilfe der Rapid-Abwehr. Dorgeles Nene vollstreckte in der 57. Minute.
Torhüter Schlager als "Hexer"
Es sollte ein Weckruf für Rapid gewesen sein. Ab hier ging es hin und her mit Chancen hüben wie drüben. Die besseren Möglichkeiten lagen aufseiten der Wiener, doch im Tor der Bullen zeichnete sich Alexander Schlager als "Hexer" aus. Etwa bei einem von Mads Bidstrup abgefälschten Wurmbrandt-Schuss, der eigentlich unhaltbar war. Schließlich mussten sich Schlager und seine zu fehleranfälligen Vorderleute doch noch geschlagen geben. Der eingewechselte Isak Jansson traf in der 73. Minute nach einem herrlichen Grgic-Chip sehenswert zum 2:2-Ausgleich. Summa summarum ein leistungsgerechtes Ergebnis nach einer kurzweiligen Partie.
Minusrekord in der Bullen-Arena
Schade nur, dass lediglich 10.356 Zuschauer, darunter 1500 Rapid-Anhänger, den Bundesliga-Klassiker live in der Red-Bull-Arena sehen wollten. Das ist Salzburger Minusrekord bei einem Ligaspiel gegen Rapid. Zwei weitere Heimspiele stehen in diesem Fußballjahr noch auf dem Programm: Am Dienstag (21 Uhr) in der Champions League gegen Paris Saint-Germain und am kommenden Samstag (17 Uhr) im Bundesliga-Nachtrag gegen Austria Klagenfurt.
Lijnders nur bedingt zufrieden
Und so bewertete Bullen-Trainer Pep Lijnders das 2:2-Unentschieden: "Das war heute ein Spiel mit zwei Gesichtern. Wir haben wirklich guten Fußball gespielt, auch im vorderen Drittel. Aber wir müssen uns auch vorwerfen, dass wir diese Partie zumachen müssen. Für den neutralen Fan war das aber sicher ein tolles Match und Werbung für den österreichischen Fußball."
Die Match-Statistik
Red Bull Salzburg - SK Rapid 2:2 (1:0).
Tore: 1:0 (34.) Capaldo, 1:1 (48.) Auer, 2:1 (56.) Nene, 2:2 (74.) Jansson.
Salzburg: Schlager - Capaldo (68. Dedic), Gadou, S. Baidoo, Guindo - Bidstrup (71. Diambou), Bajcetic (71. Gourna-Douath) - Yeo (84. Clark), Gloukh, Nene (84. Daghim) - Ratkov.
Rapid: N. Hedl - Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer - Schaub (61. Jansson), Sangare (83. Oswald), Lu. Grgic, M. Seidl - Beljo, Wurmbrand (61. Bischof).
Gelbe Karten: Kornmayer (Athletiktrainer), Lijnders (Trainer), Daghim bzw. keine.
Anm.: Gloukh scheiterte mit einem Elfmeter an N. Hedl (27.).
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 10.356 Zuschauer, SR Ebner.

