"Die Stadt und die beiden Bundesligavereine arbeiten gemeinsam konstruktiv an einer Lösung, die einerseits die Anforderungen an ein modernes Stadion erfüllt und andererseits finanziell realistisch ist", erklärte Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Heißt: Die "große" Stadionlösung, die zwischenzeitlich vom Tisch schien, ist offenbar doch weiter möglich.
Allerdings ist das Finanzierungs- und Betreiberkonzept weiter unklar. "Im Fokus steht die Frage, wie eine künftige Betreibergesellschaft strukturiert sein kann, die den laufenden Betrieb wirtschaftlich sicherstellt und zugleich Raum für die aktive Mitgestaltung durch beide Vereine bietet", betonte die Stadt. Auf APA-Nachfrage heißt es aus dem Büro von Finanzstadtrat Manfred Eber: "Beide Vereine können sich eine finanzielle Beteiligung vorstellen. Jetzt muss man neu denken, wie ein Betreiberkonzept mit Sturm und GAK aussehen könnte." Ziel sei es, ein diesbezügliches Wirtschaftlichkeitskonzept noch 2025 fertigzustellen.
Ringen um die Finanzierung
Laut Vorstellungen der Stadt Graz soll "ein multifunktionales und wirtschaftlich tragfähiges Stadion, das über den Fußballbetrieb hinaus genutzt werden kann" entstehen. Von Stadt und Land waren zuletzt je 30 Millionen Euro zugesagt. Die Rundum-Modernisierung der Arena kostet laut vorliegender Machbarkeitsstudie 150 Millionen Euro.
Die Rechner des Fußball-Meisters meinen jedoch, dass dies auch mit deutlich weniger zu bewerkstelligen wäre. Sturm würde sich laut seinem Club-Präsident Christian Jauk mit 30 Millionen beteiligen - wenn der Club die Stadionvermarktungsrechte erhält und Land und Stadt je 40 Millionen zum Projekt beitragen.
Jauk teilte dazu der APA mit, es gehe nicht nur um eine Lösung für Sturm, sondern für alle beteiligten Parteien. Man wolle "Infrastruktur für alle Fußballfans schaffen" und der SK Sturm werde dazu seinen Beitrag leisten, "vorausgesetzt, man bekommt eine entsprechende Gegenleistung". Außerdem meinte Jauk: "Von der Stadt wurde uns versichert, dass die Entscheidung ums Stadion nicht in den Wahlkampf verschleppt wird, daran werden wir sie auch erinnern. Dazu muss die Geschwindigkeit in der Entscheidungsfindung aber auch erhöht werden und der Planungsbeschluss zwingend noch vor Jahresende fallen."
"Gemeinsames Konstrukt" für GAK denkbar
Der GAK signalisierte am Mittwoch ebenfalls seine grundsätzliche Bereitschaft. "Es ist durchaus möglich, dass man ein gemeinsames Konstrukt schafft, in dem man sich beteiligt - in welchem Verhältnis auch immer. Aber das kann man erst definieren, wenn klar ist, welche Rechte überhaupt zur Disposition stehen", sagte GAK-Obmann Stv. Matthias Dielacher zur APA. "Man muss auch aufpassen, dass nicht zwei dieselbe Summe für ein Recht zahlen. Wahrscheinlich ist der gemeinsame Weg der bessere."