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Jesse Marsch im Kurz-Interview: "Die Entwicklung der Mannschaft ist echt unglaublich"

Das 6:0 gegen St. Pölten war eine Machtdemonstration, aber nicht der höchste Ligasieg von Jesse Marsch als Cheftrainer.

Hat allen Grund zur Freude: Jesse Marsch (r.)
Hat allen Grund zur Freude: Jesse Marsch (r.)

Als Marco Rose im April verkündete, dass er Red Bull Salzburg in Richtung Borussia Mönchengladbach verlassen werde, und erste Gerüchte über seinen Nachfolger Jesse Marsch die Runde machten, war beim darauffolgenden Heimspiel gegen Sturm Graz prompt ein Fan-Transparent mit der Aufschrift "Nein zu Marsch" zu lesen. Bei einigen Bullen-Anhängern war die Skepsis gegenüber dem US-Amerikaner groß, noch dazu, weil er damals als Co-Trainer von Ralf Rangnick bei RB Leipzig tätig war. Inzwischen sind alle Zweifel verflogen. Mehr noch: Nach der anfänglichen Skepsis erntet er inzwischen überall Applaus für seine Arbeit.

Sind Sie überrascht, wie weit Ihre Mannschaft so früh in der Saison schon ist? Jesse Marsch: Die Entwicklung in den vergangenen acht Wochen, in denen wir bis jetzt zusammen sind, ist echt unglaublich. Die Qualität der Spieler ist extrem hoch, das ist ein Segen für uns als Trainerteam und für den gesamten Verein.

6:0 auswärts gegen den SKN St. Pölten - der höchste Ligasieg Ihrer Trainerkarriere? Ich habe als Cheftrainer von Red Bull New York einmal sogar 7:0 gewonnen. Noch dazu in einem Stadtderby auswärts gegen New York City FC mit so prominenten Namen wie Patrick Vieira als Trainer und Frank Lampard als Spieler. Das war ein sehr spezieller Sieg für mich.

Wie gelingt es Ihnen nach dem makellosen Saisonstart, die Spannung jetzt weiterhin hoch zu halten? Es hilft uns, dass wir uns mit dem Erreichten nie zufriedengeben. Wir wollen immer mehr, sogar nach einem 6:0 wie am Samstag gegen St. Pölten. So bleibt man hungrig auf den Erfolg. Für mich als Trainer ist es ein wichtiges Thema, die richtige Balance dafür zu schaffen.

Wie schafft man das bei einem so großen Kader? Zum Beispiel durch Spieler-Rotation. Das belebt den Konkurrenzkampf, und der macht dich täglich ein Stück besser. Wir nutzen unsere enorme Kadertiefe also auch, um die Spannung hoch zu halten.

Natürlich kann das auch in die andere Richtung gehen, wenn Spieler mit weniger Einsatzminuten enttäuscht sind. Deshalb führe ich sehr viele Gespräche mit meinen Spielern, arbeite oft auch individuell mit ihnen. Das ist ein großer Teil meiner Aufgabe hier. Es ist für alle Beteiligten bei Red Bull Salzburg wichtig zu verstehen, dass wir nur als Gruppe Erfolg haben können. Das ist das gewisse Extra, was diese Mannschaft ausmacht.

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