Ganz anders als noch beim 2:0 bei Rapid hatte es der LASK am Samstag mit einem tiefstehenden Gegner zu tun, Chancen waren Mangelware. "Sie sind richtig gut gestanden", sagte Goldtorschütze und Kapitän Sascha Horvath (71.). "Irgendwann wurden sie müde." Im Finish freilich war es der LASK, der drohte, noch einzubrechen, das steirische Powerplay aber unbeschädigt überstand. "Klar müssen wir die letzten zehn Minuten ansprechen", meinte Horvath, verwies aber auf den Prozess: "Es kann nach den letzten Monaten nicht gleich alles funktionieren."
Ähnlich sah es Kühbauer, dessen Truppe am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF Sport+) im Cup-Achtelfinale gegen Zweitligist Stripfing nachlegen kann. "Mehr kannst du nicht haben nach zwei Spielen - sechs Punkte und kein Tor bekommen", lautete sein nüchternes Resümee. Die Aufgabe Meistergruppe sei nach wie vor eine anspruchsvolle. "Die Jungs haben vieles richtig gemacht. Aber es ist harte Arbeit in den nächsten Wochen, das ist uns allen bewusst", versicherte Kühbauer.
Dem weiter sieglosen GAK scheint nur noch das Prinzip Hoffnung zu bleiben. Eine defensiv lange sehr ordentlich Vorstellung blieb neuerlich unbelohnt, anstatt des Tors traf man in der ersten Hälfte nur die Stange. "Es ist nach vorne zu wenig", stellte Außenbahnspieler Dominik Frieser klar. Trainer Ferdinand Feldhofer sehnte einmal mehr das Platzen des Knotens herbei. "Wir hatten nicht das nötige Quäntchen Glück, und an dem scheitert es. Irgendwann wird es passieren."
Hartberger Deja-vu im Schnabelholz
Hartberg erlebte im Altacher Schnabelholz ein Deja-vu, auf das die Oststeirer wohl gerne verzichtet hätten. Nach den späten Altacher Toren zum 2:2 war es Manfred Schmid "zum Aus-der-Haut-fahren". Sein Team war wie nach dem denkwürdigen 3:3 beim LASK bedient, Schmid wollte in der Kabine gar keine Reden schwingen. "Die Jungs wissen, dass sie 86 Minuten eine tolle Leistung gezeigt haben, und was am Ende dasteht."
Kapitän Jürgen Heil reagierte im Sky-Interview mit einer Brise Sarkasmus ("Super Punkt nach der weiten Reise"), ehe er - weit weniger emotional als vor drei Wochen in Linz - das Spiel trocken analysierte. "Es tut weh, weil wir uns einfach nicht belohnen", sagte der Mittelfeldmann. Interne Kritik an der Vorstellung in den finalen Minuten blieb dieses Mal aus. "Es bringt nichts, wenn man jedes Mal hinhaut. Wir könnten locker 20 Punkte haben, dann wären wir oben dabei", meinte Heil mit Blick auf die Tabelle. Diese weist Hartberg mit nun 13 Zählern auf Rang acht aus, auf die Top Sechs fehlt wenig.
Altach hat zwar nur einen Sieg in den vergangenen neun Runden verbucht, kann aber ebenfalls noch mit der Meistergruppe spekulieren. Bedanken durfte sich Trainer Fabio Ingolitsch bei seinen Premieren-Torschützen. Die spät eingewechselten Erkin Yalcin (21) und Anteo Fetahu (23) schrieben jeweils erstmals einen Bundesliga-Treffer an. Ingolitsch sprach von "Glück im Unglück" und forderte eine realistische Einschätzung der Lage ein. "Wir haben uns im Vergleich zur letzten Saison riesig gesteigert, können jetzt mit jedem mithalten." Weiter geht es für Altach im ÖFB-Cup-Achtelfinale, am Dienstag wartet auswärts bei Zweitligist Kapfenberg der nächste steirische Kontrahent. Hartberg ist im Bundesliga-Duell bei Blau-Weiß Linz im Einsatz.
Befreiungsschlag der WSG
Der WSG Tirol gelang gegen Blau-Weiß der ersehnte Befreiungsschlag. Durch das Heim-2:0 durften die Wattener erstmals seit zweieinhalb Monaten und nach sieben Liga-Partien wieder über einen Sieg jubeln und vergrößerten als Zehnter den Vorsprung auf Schlusslicht GAK auf sechs Punkte. "Wenn wir so ein Energielevel wie heute an den Tag legen, hat es jeder Gegner schwer gegen uns. Am Ende war es ein hochverdienter Sieg, wir werden ihn aber genauso wenig überbewerten wie die drei Niederlagen davor", beteuerte Coach Philipp Semlic.
Der Linzer Trainer Mitja Mörec hingegen war verärgert. "Wenn wir nicht ans Limit oder über die Grenzen gehen, wenn wir nicht die Basics auf den Platz bringen, dann haben wir gegen jeden Gegner Schwierigkeiten. Das war wieder ein Schritt nach hinten", meinte der Slowene. Sein Club ist vier Punkte vor dem GAK neuer Vorletzter.
