Mit dem 2:0-Derbysieg eine Woche zuvor schien die Schubumkehr bereits eingeleitet. Dann kam aber die Trennung von "Missverständnis" Sacramento samt den etwas mysteriösen Begleitumständen. Im Lavanttal traten die Linzer unter Interimscoach Maximilian Ritscher nun zwar neu mit Dreierkette und durchaus engagiert, aber zu wenig gefährlich auf. Die wenigen Chancen wurden "mit Pech verhaut", wie Kapitän Sascha Horvath sagte, die Hausherren belohnten sich im Finish dank Rene Renner durchaus verdient.
Renner "entschuldigte" sich für Tor gegen Ex-Club
"Der LASK ist noch tief in meinem Herzen", betonte der Siegesschütze danach fast entschuldigend, er kickte rund sechs Jahre in Linz. Der Treffer des 31-Jährigen in der 84. Minute fiel in jene "Phase, wo wir dann am besten im Spiel waren", wie Trainer Dietmar Kühbauer, einst ebenfalls in Linz tätig, betonte. Auch davor hatte sein Team Einschussmöglichkeiten gehabt, u.a. wie Simon Piesinger die Stange erzittern lassen. "Ein hartes Stück Arbeit", wie Kühbauer resümierte. Der Lohn ist Platz zwei, drei Punkte hinter Leader Rapid - zumindest bis zum Sonntag.
Für den LASK bleibt immerhin das Prinzip Hoffnung und über eine Woche Zeit, um sich auf das Heimspiel gegen Hartberg einzustellen. "Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken, wir stehen nach acht Runden mit sechs Punkten da", sagte Ritscher, der die Mannschaft als Interimscoach bereits für neun Spiele im Frühjahr betreut hatte. "Diese Situation lässt sich nur mit harter Arbeit wieder verbessern." Horvath gab sich optimistisch: "Jetzt haben wir eine ganze Woche fürs Training", meinte er. "Drei Punkte sind das klare Ziel."
Ronivaldo als BW-Lebensversicherung
Durch die Niederlage im Lavanttal fiel der LASK hinter den Stadtrivalen Blau-Weiß zurück, der sich gegen Altach einmal mehr auf Ronivaldo verlassen konnte. Der 36-jährige Goalgetter erzielte das Goldtor zum 1:0-Endstand und widmete das Tor seinem Clubkollegen und engem Freund Anderson, der sich vor wenigen Tagen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. "Er wird noch stärker zurückkommen", prophezeite Ronivaldo.
Sein Trainer Mitja Mörec hat mittlerweile große Personalsorgen, gegen Altach verletzte sich auch Christopher Cvetko. Dennoch überwog beim Coach unmittelbar nach dem Schlusspfiff die Freude über den zweiten Liga-Saisonsieg. "Ich bin sehr stolz, ich denke, dass der Sieg hochverdient war", resümierte Mörec.
Altach-Trainer Fabio Ingolitsch hingegen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Wir haben es über die gesamte Spielzeit nicht geschafft, Gefahr auszustrahlen. Das ist zu wenig, um in der Bundesliga zu punkten." Seine Truppe fiel von der zweiten an die vierte Stelle zurück.
Ried fühlte sich um Sieg gebracht
Keinen Sieger gab es im Innviertel. Ried musste einmal mehr auf den ersten Heimsieg nach dem Comeback in der Bundesliga warten, der GAK bleibt am Tabellenende. Ferdinand Feldhofer sah viele hohe Bälle in den Strafraum seiner Grazer fliegen, die allesamt neutralisiert wurden. "Es war kein schönes Spiel für die neutralen Zuschauer, nicht einmal für mich. Aber wir haben den Kampf angenommen, das war positiv", meinte der GAK-Trainer. Wie im Vorjahr - noch unter Gernot Messner - sind die Rotjacken in der Saison weiter sieglos. Damals dauerte die Serie zehn Runden an, ehe Messner gehen musste.
Feldhofer sah zumindest die erste Liga-Partie in der Saison, in der seine Elf kein Gegentor kassierte. Dabei gingen in Ried die Köpfe schon in der 4. Minute nach unten. Das vermeintliche 1:0 der Innviertler zählte jedoch nicht, da Oliver Steurer hauchdünn im Abseits stand. Da GAK-Stürmer Daniel Maderner den Ball leicht touchiert hatte, sahen sich die Rieder aber um die Führung gebracht. "Je öfter ich es mir angucke, desto unverständlicher finde ich es", meinte Steurer zu der Szene. Maximilian Senft machte Schiedsrichter Sebastian Gishamer keinen Vorwurf. "Heute wollte sich jemand anderer wichtig machen", meinte Rieds Chefcoach auf Sky wohl Richtung VAR Manuel Schüttengruber.