"Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Didi Kühbauer einen Trainer zurückholen konnten, der den Verein bestens kennt. Er steht für Leidenschaft, Klarheit und Konsequenz. Nach intensiven Gesprächen war rasch klar, dass Didi die richtige Persönlichkeit ist, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen", sagte LASK-Sportdirektor Dino Buric. In Richtung WAC wurde eine Ablösezahlung fällig, deren Höhe wie üblich nicht kommuniziert wurde.
Wechsel war schon im Sommer Thema
Kühbauer hatte schon in der Vergangenheit betont, dass er mit WAC-Präsident Dietmar Riegler eine Lösung finden werde, sollte ein spannender Club Interesse bekunden. Mit einem Wechsel hatte man eigentlich schon nach der vergangenen Saison gerechnet, in der Kühbauer den WAC zum erstmaligen Gewinn des ÖFB-Cups geführt und fast auch noch das Double gewonnen hatte. Der Ex-Kicker konnte Verlockungen widerstehen und blieb den Lavanttalern damals treu.
Obwohl die Club-Transferpolitik nicht nach seinen Wünschen war, formte Kühbauer neuerlich ein starkes Team. Das scheiterte zwar im Europacup zuerst in der Quali zur Europa League und dann jener zur Conference League knapp, stieg aber in der Liga dank zehn Punkten in den jüngsten vier Spielen zuletzt zum ersten Verfolger des nur einen Punkt davor liegenden Tabellenführers Sturm Graz auf. Der Zeitpunkt des Wechsels kam daher überraschend, zumal die Linzer als Elfter zehn Zähler weniger haben und nach zwei Siegen und einem Remis bei sechs Niederlagen nur zwei Punkte von der "Roten Laterne" entfernt sind.
Nastl kommt als Co-Trainer mit
Das Trainerexperiment mit Joao Sacramento war deshalb am 23. September zu Ende. Unter Interimstrainer Maximilian Ritscher schafften die "Athletiker" in zwei Partien auch nicht die Rückkehr auf die Siegerstraße. Letzterer wird genauso wie Tormann-Trainer Philip Großalber, Athletikcoach Leopold Angerer und Videoanalyst Mario Milanic weiter für den LASK tätig sein. Daneben bringt Kühbauer seinen langjährigen Assistenzcoach Manfred Nastl mit.
"Es war für mich eine richtig harte Entscheidung, weil ich die Mannschaft schätzen gelernt habe und eine tolle Zeit hatte. Aber das ist der Fußball. Ich habe mich für eine neue Herausforderung entschieden. Ob es der ein oder andere versteht, werde ich eh nicht ändern können. Aber ich war immer einer, der nicht den einfachen Weg gegangen ist", erläuterte Kühbauer. Auf die Zeit beim LASK freut er sich sehr. "Ich habe die Zeit hier immer positiv in Erinnerung behalten - den Club, die Fans und das Umfeld."
Ziel sei es, wieder Konstanz und Überzeugung in die Leistungen des Teams zu bringen. "Ich spüre große Motivation und will diesen Verein dorthin führen, wo er hingehört", betonte Kühbauer. Mit dem LASK wurde er 2022/23 Dritter, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten bei der Kaderplanung hatten sich danach allerdings die Wege nach nur einer Saison wieder getrennt. Nun sagte er nach weniger als eineinhalb Jahren bei den Kärntnern adieu. Die hatten in einer ersten Reaktion noch keinen Plan B.
WAC wurde "sehr überrascht"
"Es ist für mich und den ganzen Verein sehr überraschend, sehr kurzfristig, dass uns der Trainer verlässt", sagte Riegler. In den vergangenen Monaten hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, einen neuen Trainer zu verpflichten. "Jetzt ist es so. In welche Richtung es geht, muss man schauen. Natürlich sind einige Kandidaten am Tisch, da muss man jetzt abwägen", gab der 59-Jährige preis. Sportlich ist er jedenfalls weiter guter Dinge. "Es ist eine intakte Mannschaft da. Ich sehe keine Probleme, dass wir uns sportlich verschlechtern werden. Wir werden schauen, das Beste daraus zu machen."
Auch Kühbauer schloss sich da nach seiner Verabschiedung von seinem Ex-Team an. "Ich mache mir um die Truppe keine Sorgen, dass sie heuer nicht wieder Vollgas spielen." Seine erste Bewährungsprobe wartet nach der Länderspielpause am 19. Oktober ausgerechnet im Allianz Stadion bei seinem Ex-Club Rapid. Für den neuen WAC-Trainer wird es schon einen Tag zuvor Ernst, da kommt Aufsteiger Ried in die Lavanttal Arena.