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Punkteteilung in Bundesliga fällt mit kommender Saison

Die umstrittene Punkteteilung in der Fußball-Bundesliga ist mit der kommenden Saison wieder Geschichte. Die zwölf Clubs einigten sich laut Bundesliga-Angaben einstimmig auf eine Aussetzung der Regelung ab 2026/27. Die Teilung in eine Meister- und Qualifikationsgruppe zu je sechs Mannschaften wird indes auch in den kommenden Saisonen fortgesetzt. Während auch beim Österreicher-Topf und dem TV-Verteilungsschlüssel Änderungen beschlossen wurden, ist die Zukunft des VAR offen.

Seit 2018/19 werden in der Bundesliga die Punkte geteilt
Seit 2018/19 werden in der Bundesliga die Punkte geteilt

Die Punktehalbierung brachte mit ihrer Einführung zur Saison 2018/19 zwar mehr Spannung, aber auch eine gewisse Ungerechtigkeit mit sich. In regelmäßigen Abständen sprachen sich etwa Ligacoaches für ihre Abschaffung aus. "Die Clubs haben sich entschieden, das aus ihrer Sicht sportlich fairste Modell zu fahren", sagte Bundesliga-Vorstandschef Christian Ebenbauer zur APA. Von einer Anlassgesetzgebung wegen des aktuell und zuletzt engen Meister-Rennens wollte der Ligachef nichts wissen. Die forcierende Kraft seien die vermeintlichen Qualigruppen-Teilnehmer gewesen.

Altersgrenze beim Österreicher-Topf

Beschlossen wurde zudem eine Änderung beim Österreicher-Topf, aus dem Einsatzminuten von im ÖFB-Nationalteam spielberechtigten Akteuren finanziell belohnt werden. Hier greift eine Altersgrenze - allerdings erst ab 2027. So soll den Vereinen genug Zeit für ihre Kaderplanung eingeräumt werden. Spielminuten heimischer U22-Spieler zählen dann dreifach, jene von U24-Spielern doppelt und jene von U26-Spielern einfach. Spielminuten von älteren Spielern werden finanziell nicht mehr berücksichtigt. Aktuell zählen Spielminuten von U22-Spielern vierfach, ältere Spieler einfach.

Außerdem wurde die Regelung dahingehend angepasst, dass alle im Einsatz befindlichen Österreicher unter 26 Jahren Geld bringen, unabhängig von der Legionärsanzahl. Es hatte zuletzt Bedenken gegeben, ob der 2004/05 in der Bundesliga eingeführte Österreicher-Topf in der aktuellen Ausgestaltung noch seine Wirkung entfalte. Der Topf war zuletzt mit rund sechs Mio. Euro jährlich dotiert. Sturm Graz, Red Bull Salzburg, Rapid und der LASK verzichten auf eine Teilnahme.

"Grundversorgung" wird höher gewichtet

Hinsichtlich der Verteilung der Erlöse aus dem Verkauf der Medienrechte wird an einem Säulenmodell festgehalten, teilte die Liga mit. Bereits ab der kommenden Saison werden diese nach folgendem Schlüssel aufgeteilt: Sockelbetrag für jeden Verein: 50 Prozent; sportliche Leistung (erspielte Punkte): 30 Prozent; Stadionzuschauer: 10 Prozent; Österreicher-Topf: 10 Prozent. Bisher lautete der Schlüssel 30/30/20/20.

Der Liga-Chef bezeichnete die Erhöhung des Sockelbetrags, "der Grundversorgung" der Clubs, als wichtigen Punkt. "Gerade jetzt, wo weniger zu verteilen ist", sagte Ebenbauer. Im September hatten sich die Liga und der Pay-TV-Sender Sky auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit bis einschließlich der Saison 2029/30 geeinigt. Bisher lukrierte man nach APA-Informationen pro Jahr rund 42 Millionen Euro, nun dürften es nur noch insgesamt 34 Mio. sein - 28 kommen von Sky, der Rest von weiteren Partnern wie dem ORF und Sportradar.

Ebenbauer gratulierte den Bundesliga-Vereinen für gelebte Solidarität. "Mit einem Spreizungsfaktor von unter 1,5 Prozent ist unsere Liga im europäischen Vergleich sehr, sehr solidarisch." Das heißt, dass der Erste maximal das 1,5-fache vom Letzten verdient.

Zukunft des VAR "noch völlig offen"

Sparzwänge sind es jedoch, die bis Jahresende über das Aus des Video-Assistent-Referees entscheiden könnten. "Ob und in welcher Form der VAR künftig stattfindet, ist noch völlig offen", sagte Ebenbauer, für den der inhaltliche Nutzen des VAR außer Frage steht. Weil der gesamt zu verteilende Kuchen kleiner wird, ist die Liga gemeinsam mit dem ÖFB aktuell auf der Suche nach Einsparungspotenzial - eben auch beim VAR, der aktuell rund 1,5 Mio. Euro im Jahr kostet. "Das betrifft insbesondere Personal auf der einen Seite und technische Lösungen auf der anderen", erklärte Ebenbauer. Aktuell findet die Ausschreibung über potenzielle technische Dienstleister ab 2026 statt.

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