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Titelkampf in der Bundesliga wird zum Krimi: Red Bull Salzburg verkürzte Rückstand auf Sturm Graz

Österreichs Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg darf weiterhin vom elften Titel in Folge träumen: Während Tabellenführer Sturm Graz beim LASK nicht über ein 2:2 hinauskam, gewannen die Bullen in Hartberg klar mit 5:1 und verkürzten den Rückstand auf zwei Punkte. Die Titelentscheidung fällt nun in der letzten Runde am kommenden Wochenende. Lesen Sie das Match hier auch im Liveticker nach!

Bester Bulle: Karim Konaté erzielte drei Tore.
Bester Bulle: Karim Konaté erzielte drei Tore.

Die Meisterschaftsentscheidung in der Fußball-Bundesliga ist vertagt. Weil Sturm Graz am Sonntag beim 2:2 im hochkarätigen Spitzenspiel gegen den LASK abermals Punkte liegen gelassen hat und Verfolger Red Bull Salzburg einen souveränen 5:1-Sieg beim TSV Hartberg feierte, wird der Titel erst am letzten Spieltag vergeben.

Showdown am Pfingstsonntag

Am Pfingstsonntag kommt es ab 17 Uhr zum großen Showdown: Salzburg empfängt den Dritten LASK, Tabellenführer Sturm trifft vor eigenem Publikum in Graz auf Austria Klagenfurt. Die Bullen liegen zwei Punkte zurück und brauchen freilich Schützenhilfe von den Klagenfurtern. Und die Elf von Trainer Onur Cinel muss ihrerseits erneut so engagiert und willensstark auftreten wie in Hartberg.

Bullen wie ausgewechselt

Im Vergleich zur 0:2-Pleite vor einer Woche gegen Rapid präsentierte sich Red Bull Salzburg wie ausgewechselt. Mit Roko Simic und Karim Konaté im Angriff, Sekou Koita als hängende Spitze und Oscar Gloukh auf der für ihn ungewohnten Achter-Position klappte das Offensivspiel der Bullen bestens. Die erste Aktion gehörte aber den Hartbergern: Donis Avdijaj traf in der fünften Minute nur die Stange. Danach spielten (fast) nur mehr die Salzburger: Simic stellte nach einem Fehler von Torhüter Raphael Sallinger, der einen Schuss von Konaté nicht festhalten konnte, früh auf 1:0 (11.). In der Folge traf Luka Sucic mit einem direkten Eckball nur die Querlatte, Simic hatte bei einem Stangenschuss Pech. Es war schließlich Konaté, der durchaus kurios auf 2:0 erhöhte (27.). Seinen eigenen Abpraller von der Stange wuchtete er per Kopf ins Tor. Hartberg konnte durch einen - für Keeper Timo Horn durchaus haltbaren - Avdijaj-Schuss nur kurz auf 1:2 verkürzen (41.), denn bereits vier Minuten später stellte Koita nach einem Konter wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her.

Konaté mit drei Toren Man of the Match

Ähnlich spielfreudig agierten die Bullen in der zweiten Hälfte, in der abermals Konaté zur Stelle war: Nach einem Chip über die Hartberger Abwehr erhöhte der Führende der Bundesliga-Schützenliste (19 Tore) auf 4:1, nach einer schönen Einzelaktion und mithilfe von Verteidiger Paul Komposch traf er schließlich auch noch zum 5:1-Endstand. Ein Sieg, der für Salzburg gefühlt sechs Punkte wert war.

Titel nach Pleiten-, Pech- und Pannensaison?

Denn der vielerorts schon abgeschriebene Serienmeister ist damit zurück im Titelkampf. Nach einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen könnten die Bullen Sturm Graz an der Spitze der Bundesliga tatsächlich noch abfangen. Am letzten Spieltag gegen den LASK, der fix Dritter ist und nächste Saison Europa League spielen wird, ist ein Sieg Pflicht. Dann müsste auch Sturm gegen Austria Klagenfurt unbedingt gewinnen. Ein Unentschieden würde den Steirern nicht reichen, weil Salzburg in den direkten Duellen die Nase vorn hat und bei Punktegleichstand vorgereiht werden würde.

Die Statistik zeigt, dass dieses Szenario nicht unrealistisch ist: Red Bull Salzburg hat in den letzten zwei Runden seit der Ligareform in drei der fünf Saisonen vier Punkte mehr geholt als Sturm Graz. Ein gutes Omen für das große Ligafinale?

Die Stimmen:

Onur Cinel: "Grundsätzlich war bei diesem Sieg vieles so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir wussten, dass Hartberg ein sehr gutes Team ist, das haben sie auch heute gezeigt. Andererseits wussten wir auch, wie wir ihnen wehtun können und haben das gut umgesetzt. Ich verspüre heute vor allem deshalb Glück, weil ich bei uns eine richtige Mannschaft auf dem Platz gesehen habe, die marschiert und sich auch für die letzten Meter nicht zu schade ist. Wir freuen uns jetzt, dass wir vor heimischer Kulisse mit unseren Fans jetzt noch einmal ein kleines Finale haben. Da müssen wir wie heute als Mannschaft auftreten, um unsere Chance zu wahren."

Luka Sucic: "Wir hatten uns vorgenommen, eine Reaktion zu zeigen, und das ist uns gelungen. Im Großen und Ganzen ist das heute in die richtige Richtung gegangen. Wir waren voll auf unser eigenes Spiel fokussiert und haben erst danach vom Ergebnis aus Linz gehört, das für uns natürlich super ist. Jetzt hat Sturm Graz den Druck im letzten Spiel."

Samson Baidoo: "Heute hat man gesehen, wer Salzburg ist. Wir hatten mit dem und gegen den Ball gute Aktionen - das war Salzburg! Wir haben uns auf uns selbst konzentriert und ein gutes Spiel gemacht. Aber die Mundwinkel sind schon hochgegangen, als ich das Ergebnis aus Linz gehört habe. Gut für uns, nächste Woche werden wir uns den Sieg holen!"

Liveticker zum Nachlesen:

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