Die Fußball-Bundesliga ist spannend wie schon seit Jahren nicht mehr. Weil Serienmeister und Tabellenführer Red Bull Salzburg am Sonntag nicht über ein torloses Unentschieden gegen den LASK hinauskam und Verfolger Sturm Graz gleichzeitig einen 2:0-Sieg bei Austria Klagenfurt feierte, beträgt der Vorsprung der Bullen vor dem Liga-Gipfeltreffen am kommenden Sonntag (17 Uhr) gegen Sturm nur mehr zwei Zähler.
Red Bull Salzburg zeigt nur mehr Durchschnitt: 0:0 gegen den LASK
Zum zweiten Mal in Folge spielten die Bullen in der Bundesliga-Meistergruppe unentschieden. Beim wenig überzeugenden 0:0 gegen den LASK blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus.
Erneut ließ Salzburg in einem Heimspiel wichtige Punkte im Titelkampf liegen. Nach dem Last-minute-3:3 vor einer Woche gegen Austria Wien war diesmal das Tor von LASK-Keeper Alexander Schlager wie vernagelt. Die Bullen hätten sich in einer intensiv geführten, aber nicht sehr hochklassigen Partie allerdings auch keinen Sieg verdient gehabt. Vor 15.200 Zuschauern rang das Team von Trainer Matthias Jaissle einmal mehr mit seiner Souveränität. Der Deutsche hatte gegen den LASK dieselbe Elf wie vor einer Woche auf das Feld geschickt, doch vor allem im zentralen Mittelfeld und im Angriff zeigte Red Bull Salzburg viel zu viel Durchschnitt. So ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, Spiele zu gewinnen.
Den einzigen "Treffer" der Partie erzielte in der 19. Minute LASK-Profi Maksym Talovierov, der den Ball spektakulär via Querlatte ins Tor von Philipp Köhn hämmerte. Allerdings hatte der Schiedsrichter-Assistent schon die Fahne gehoben und auf Abseits entschieden, was der VAR schließlich auch bestätigte. Die größte Chance aufseiten der Salzburger durfte kurz vor dem Pausenpfiff Benjamin Šeško für sich verbuchen. Nach einem Lochpass von Oscar Gloukh wurde Šeškos Schuss von LASK-Keeper Schlager stark pariert. Der soll ab der nächsten Saison dem Vernehmen nach ja das Bullen-Tor hüten. Wohin es den gebürtigen Salzburger zieht, das will Schlager erst nach dem Saisonende bekannt geben.
In der zweiten Hälfte brachte Jaissle durch einen Stürmer-Doppeltausch frischen Wind, doch das Offensivspiel der Bullen blieb auch mit Junior Adamu und Noah Okafor behäbig - bis zur höchst turbulenten Schlussphase. Da hatte Adamu nach einem schweren Fehler im Aufbauspiel des LASK die Riesenchance auf den Siegtreffer, aber irgendwie konnten Schlager und Marvin Potzmann mit vereinten Kräften klären. Doch damit nicht genug: Am Ende verletzte sich auch noch Okafor, er humpelte vom Feld. Zuvor war bereits für Kapitän Andreas Ulmer die Partie wegen Muskelproblemen vorzeitig zu Ende gewesen. Entsprechend fiel das Fazit von Trainer Jaissle aus: "Wir hatten uns mehr vorgenommen. Es hat leider die Geschlossenheit, Zielstrebigkeit und letztlich auch die Effektivität vor dem Tor gefehlt. Das ist sicher nicht unser Anspruch."