Dahin ist die Tabellenführung, mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz liegt Sturm nur noch auf Platz vier. Dabei hatte es längere Zeit nach einer weiteren Woche an der Tabellenspitze für Sturm ausgehen, Maurice Malone einen tonangebenden Meister in Führung geschossen. Doch wie beim ersten Saisonduell in Graz drehte Rapid noch die Partie. Der Sturm-Coach bekrittelte im Anschluss neben der Effizienz "relativ billige" Gegentore, nachdem Matthias Seidl per Freistoß und Dimitri Lavalee mit einem Eigentor nach der Pause für den Umschwung gesorgt hatten.
Unglücksrabe Lavalee
Lavalee, der zunächst mit Tim Oermann als neuem Innenverteidiger-Partner eine unaufgeregte Partie hingelegt hatte, avancierte mit dem Foul vor dem 1:1 und seinem Eigentor zum Pechvogel der Partie. Säumel stärkte dem Belgier, der aktuell nicht gerade im Formhoch unterwegs ist, danach den Rücken. "Dimi ist ein erfahrener Spieler, der in letzter Zeit sehr viel gespielt hat, der wird das wegstecken. Bis auf die zwei Situationen hat er eine gute Leistung gezeigt."
Das 1:1 wollte sich Säumel noch einmal genauer ansehen. Seidl hatte den ins Tor zurückgekehrten Sturm-Keeper Oliver Christensen mit seinem Freistoß aus beinahe 30 Metern überwunden. "Ich glaube, dass der Schuss sehr scharf und platziert war. Wir haben uns vielleicht ein bisschen überraschen lassen, die Distanz war relativ weit", sagte Säumel. Der dänische Schlussmann, der sich für eine Ein-Mann-Mauer entschieden hatte, sagte zum Prachtschuss auf Sky: "Manchmal kann man nur klatschen."
Schwache Wien-Bilanz ausgebaut
Unter dem Strich stand für Sturm die dritte Niederlage gegen Rapid in Serie und ein Abschneiden gegen die Wiener Großclubs, das sich allmählich als Horror-Bilanz für Jürgen Säumel liest. In neun Partien unter seiner Ägide gegen Austria und Rapid gelang nur ein Sieg. Immerhin zeigte sich seine Elf nach dürftigen Darbietungen gegen den WAC (1:3) und im Cup gegen die Admira (im Elferschießen weiter) defensiv und spielerisch verbessert.
Am Donnerstag geht es gegen einen Gegner mit anderer Kragenweite in der Europa League weiter. Mit Nottingham Forest warte "ein sehr, sehr starker Gegner aus der Premier League. Wir gehen natürlich als Außenseiter in das Spiel, aber es ist in jedem Fall etwas möglich", sagte Säumel vor dem Heimspiel. Zunächst aber wollte der Ex-ÖFB-Teamspieler noch genauestens die Rapid-Niederlage analysieren.