Das Aus der Fifa-Schiedsrichterinnenkarriere von Marina Zechner hat einigen Staub aufgewirbelt. Doch es gibt auch Zuwachs auf der internationalen Liste: Arnes Talic wird mit Jahresbeginn in die Gilde der Fifa-Schiedsrichter aufsteigen, Njegos Vucanovic aus Eugendorf ist für Futsal-Spiele vorgesehen. Die Bestätigung durch die Fifa muss noch erfolgen, ist aber im Normalfall Formsache. Bereits bisher international im Einsatz waren Sebastian Gishamer und Roland Riedel.
Arnes Talic ist seit 2022 als Unparteiischer in der 1. Bundesliga im Einsatz, nun folgt der "nächste Schritt", wie er es selbst bescheiden bezeichnet. "Es ist wie bei den Spielern, auch die wollen irgendwann international spielen", sagt der 31-Jährige.
Auf dem Weg dorthin Talic sich Schritt für Schritt vorangearbeitet. 2011 absolvierte der frühere Nachwuchsfußballer bei Red Bull Salzburg, dem SAK und PSV/Schwarz-Weiß Salzburg seinen Anfängerkurs. Die Ziele hakte er eins nach dem anderen ab: "Das erste Match bei Erwachsenen, das erste Spiel in der höchsten Landesklasse, dann die 2. Liga", zählt er auf. Sieben Jahre brauchte er bis zu seinen ersten Einsätzen im Profifußball. "Natürlich kann man nicht bei jedem Spiel fehlerlos und unumstritten sein", hat er gelernt. Doch er hat konstant gute Leistungen gebracht, das wurde von den Verantwortlichen honoriert.
Um international zu bestehen, müsse er sich weiter steigern: "Für dieses Niveau braucht es noch einmal 20 bis 30 Prozent mehr. Am Beginn wird sicher Lampenfieber dabei sein." Als Verkaufsleiter für Salzburg und Oberösterreich bei einer Versicherung kann er seine Arbeitszeit flexibel einteilen - für die kommenden Schiri-Aufgaben sicher kein Nachteil.
Der Name Talic hat bei den Schiedsrichter einen guten Klang. Schon Papa Ermin war als Spielleiter im Einsatz, Arnes' Brüder Armin und Edvin pfeifen ebenfalls. Auch Njegos Vucanovic entstammt einer Salzburger Schiedsrichter-Dynastie mit Vater Mico und seiner Schwester Vanja, die zu den großen Talenten in der Schiedsrichterinnen-Gilde zählt. Njegos hat es bereits zum Assistenten in der 2. Bundesliga gebracht, nun folgt mit dem Fifa-Wappen als Futsal-Referee ein großer Schritt. Markus Tiefgraber, der Obmann der Salzburger Schiedsrichter, sagt: "Wir sind sehr glücklich und stolz auf unsere Fifa-Referees. Sie sind große Vorbilder für unsere jungen Schiedsrichter."
Beim Nachwuchs könnte mehr kommen, auch Arnes Talic muss wegen des Schiedsrichtermangels im Unterhaus am kommenden Wochenende gleich zwei Mal pfeifen. Er sagt: "Es ist für jeden ein persönlicher Gewinn, wenn er Schiri wird und dran bleibt. Egal wie weit man kommt, man kann auf sich stolz sein."

