In der Südstadt war es nach 120 Minuten 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Alexander Schmidt brachte die Admira in Führung (11.), die Grazer retteten sich durch ein Eigentor von Matteo Meisl (73.) in die Verlängerung. Im Elferschießen scheiterte Siebenhandl an Sturm-Ersatzgoalie Matteo Bignetti, der den Titelträger von 2023 und 2024 vor dem frühesten Cup-Aus seit 2021 bewahrte.
Dabei war Sturm nach zwei Pflichtspielniederlagen mit dem "ersten Anzug" in der Südstadt vorstellig geworden. Über einen Beginn Maß jubelte aber die in dieser Saison noch ungeschlagene Admira. Ein langer Ball hebelte die indisponierte Gästeabwehr aus, Schmidt konnte unbedrängt Richtung Tor marschieren und überwand den auf der Linie "pickenden" Bignetti.
Admira vergibt Elfer-Matchball
Danach hatte Sturm viel Ballbesitz, tat sich auf der Suche nach der Lücke aber enorm schwer. Der Außenseiter verteidigte leidenschaftlich und hatte bei einem Latten-Köpfler von Leon Grgic noch Glück. Momente später traf Meisl mit einer unglücklichen Rettungstat ins eigene Tor. In der Verlängerung vergaben beide Teams Chancen auf den Lucky Punch. Im Elferschießen schien zunächst Routinier Siebenhandl mit einem gehaltenen Grgic-Versuch zum Helden zu werden. Doch Bignetti wehrte den "Matchball" von Sandro Steiner ab und war dann auch gegen seinen Vorgänger im Sturm-Tor zur Stelle.
"In dem Moment denkt man nicht viel nach, man versucht einfach das Bestmögliche in der Situation zu machen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Bignetti im ORF, während Siebenhandl "alle Facetten vom Fußball" im Schnelldurchlauf durchleben musste. "Kurz hat es so ausgeschaut, dass wir durchkommen. Dann vergebe ich den entscheidenden Elfer. So ist es oft im Leben. Aber es war ein gutes Spiel von uns."
Karas Köpfchen macht den Unterschied
St. Pölten hielt mit Rapid zunächst ebenfalls mehr als gut mit. Der Zweitliga-Leader hatte sogar die besseren Chancen, in Führung gingen aber die Hütteldorfer. Nikolaus Wurmbrand fand an der zweiten Stange den Kopf von Ercan Kara (31.). Vor ausverkauftem Haus (8.076) drückte der SKN im zweiten Abschnitt phasenweise vehement auf das 1:1. Sondre Sogen köpfelte die große Ausgleichschance nach einem verlängerten Corner zur Stundenmarke über die Latte. Im Finish verstand es Rapid jedoch, den Außenseiter vom eigenen Tor fernzuhalten und feierte vor dem Duell mit Sturm am Sonntag den zweiten Pflichtspielerfolg en suite.
Peter Stöger sah seine Mannschaft nach dem Arbeitssieg "im Plan". "Alles in allem haben wir uns aus einer schwierigen Situation wieder herausgearbeitet." Rapid-Kapitän Matthias Seidl lobte einen sehr kompakten Auftritt seiner Mannschaft. "Das Tor hat uns sehr gut getan. Im Endeffekt war es trotzdem eine zache Partie."
WAC drehte 0:2 in Amstetten
In Amstetten erzielte ÖFB-Hoffnung Erik Kojzek in numerischer Überlegenheit das Siegtor für den WAC (115.). Die Truppe von Peter Pacult holte vor 1.720 Zuschauern einen 0:2-Rückstand auf. David Peham (27.) und Philipp Offenthaler (35.) schossen den Außenseiter in Front, Wolfsberg verkürzte unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Nach einer Flanke von Boris Matic von der Grundlinie nickte Topscorer Dejan Zukic zu seinem dritten Tor im dritten Spiel unter Peter Pacult ein (45.+1).
Nach Seitenwechsel stellte der eingewechselte Angelo Gattermayer, Anfang Mai Goldtorschütze im Cupfinale gegen Hartberg (1:0) und im Frühjahr 2024 noch in Amstetten engagiert, ebenfalls per Kopf auf 2:2 (59.). Letztlich war Kojzek zur Stelle. Der 19-Jährige traf in Überzahl nach Zuspiel von Donis Avdijaj aus der Drehung ins lange Eck. "Das sind diese typischen Cupfights", sagte Pacult. "Das ist das, was zählt im Pokal, dass du weitergekommen bist."
Später Rieder Jubel in Bregenz
Ried hatte beim in der Liga noch sieglosen Zweitliga-Schlusslicht Schwarz-Weiß Bregenz mehr Spielanteile und Chancen, brachte den Ball aber lange nicht im Tor unter. Philipp Pömer knallte das Spielgerät aus großer Distanz an die Latte (68.). Die bis dahin beste Gelegenheit ließ sich in der Verlängerung Yusuf Maart entgehen: Der Südafrikaner setzte einen schwach geschossenen Elfmeter nach Foul an Saliou Sane daneben (106.). In der letzten Aktion des Spiels wuchtete Steurer den Ball nach einer Freistoßflanke von Maart aus dem Halbfeld, die ihm vor die Beine gefallen war, aber noch ins Tor.
