Österreichs Vizemeister Red Bull Salzburg schaffte am Sonntag mit einem 2:1-Sieg gegen Rapid Wien wieder den Anschluss an die Spitzengruppe der Bundesliga und bescherte damit den in der Kritik stehenden Trainer Thomas Letsch eine ruhigere Länderspielpause.
Nach dem mut- und energielosen Auftritt am Donnerstag in Lyon nahm Letsch fünf Änderungen in der Startelf vor. Statt Aleksa Terzic verteidigte der zuletzt schwache Frans Krätzig links hinten. Im Mittelfeldzentrum bekamen Soumaila Diabate und Lucas Gourna-Douath ihre Chance. Für mehr offensive Akzente sollten neben Torjäger Petar Ratkov Edmund Baidoo, Last-Minute-Zugang Clement Bischoff und Kerim Alejbegovic sorgen.
Rapid besser, aber Salzburg jubelt über Führung
Vor rund 13.000 Zuschauern in der Red-Bull-Arena waren die kriselnden Bullen aber zuerst mit dem Verteidigen beschäftigt. Salzburg-Goalie Alexander Schlager musste gegen Neo-Teamspieler Nikolaus Wurmbrand (6.) und Matthias Seidl (18.) sein ganzes Können aufbieten, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Auch in der Folge tat sich der Vizemeister gegen die Wiener schwer, in die Partie zu finden. Spielerisch und in den Zweikämpfen waren die Salzburger dem Gegner lange Zeit unterlegen. Und trotzdem ging man nach 38 Minuten in Führung. Nach einer Kombination von Krätzig und Bischoff versenkte Diabate den Ball mit einem strammen Schuss aus 16 Metern im Netz - 1:0.
Bullen-Joker erzielt neuerlichen Führungstreffer
Die nötige Sicherheit und Ruhe gab den Bullen dieser Treffer aber nicht, und so kam Rapid kurz vor der Pause zum verdienten Ausgleich. Nach einer flachen Hereingabe des Kuchlers Seidl verlor Stefan Lainer seinen Gegenspieler aus den Augen, Andrija Radulovic drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit hätten die Salzburger eigentlich in Rückstand geraten müssen. Schlager zeigte aber mehrmals seine ganze Klasse und verhinderte ein weiteres Gegentor. Besser machte es die Letsch-Truppe in der 57. Minute. Nach einem hohen Lainer-Zuspiel scheiterte Baidoo zwei Mal an Rapid-Goalie Niklas Hedl, den zweiten Abpraller verwertete Joker Sota Kitano aus kurzer Distanz zum Führungstreffer.
Rapid-Kapitän Matthias Seidl versagen die Nerven
Der neuerliche Rückstand hinterließ bei Rapid, das zuletzt bittere Niederlagen gegen Austria Wien (1:3) und Lech Posen (1:4) hinnehmen musste, Spuren. Die Hütteldorfer waren nicht mehr so druckvoll und gaben das Spiel immer mehr aus der Hand. Wirklich Kapital konnten die Bullen daraus aber nicht schlagen. Einzig der eingewechselte Moussa Yeo wurde per Weitschuss, der an der Stange landete, gefährlich.
In der Schlussphase wachte auf einmal Rapid wieder auf und hatte die Topchance auf den Ausgleich. Nach einem unnötigen Alejbegovic-Foul jagte Seidl einen Elfmeter aber weit über das Tor. Letztendlich zitterte sich Salzburg mit einer schwachen Leistung zum wichtigen Heimsieg im Topspiel.