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Wunderkind Lamine Yamal führt Spanien gegen Frankreich ins EM-Finale

Der 16-jährige Spanier Lamine Yamal leitete mit einem historischen Traumtor die Wende im ersten EM-Halbfinale ein. Es war ein spannendes Duell gegen Kylian Mbappés Franzosen.

Im ersten Halbfinale dieser Fußball-Europameisterschaft haben Spanien und Frankreich am Dienstag in München ein Spektakel geboten - mit dem besseren Ende für die Spanier, die am Sonntag (21 Uhr) in Berlin um den vierten EM-Titel nach 1964, 2008 und 2012 spielen. Den Gegner ermitteln England und die Niederlande am Mittwoch in Dortmund.

Spanier stecken Ausfälle weg

Die Spanier überzeugten trotz Umstellungen. Mit Daniel Carvajal, Robin Le Normand und Pedri fehlten drei Stammkräfte. Dani Olmo, gegen Deutschland im Viertelfinale zuletzt mit einem Treffer und einem Assist, übernahm Pedris Rolle im Mittelfeld, in der Abwehr vertraute Teamchef Luis de la Fuente auf die Routiniers Nacho (34) und Jesús Navas (38). Sie trafen auf der rechten Seite auf Frankreichs Superstar Kylian Mbappé, der erstmals seit seinem Nasenbeinbruch im Auftaktspiel ohne Maske spielte und mit Randal Kolo Muani und Ousmane Dembélé stürmte. Denn Trainer Didier Deschamps verzichtete vorerst auf Antoine Griezmann.

Unmaskiert: Kylian Mbappé (rechts) war am französischen Führungstreffer maßgeblich beteiligt. Lamine Yamal (links) schlug später zurück.
Unmaskiert: Kylian Mbappé (rechts) war am französischen Führungstreffer maßgeblich beteiligt. Lamine Yamal (links) schlug später zurück.

Frankreich geht in Führung

Seine Kollegen nutzten gleich die erste Chance. Kolo Muani erzielte in der neunten Minute nach Mbappés Maßflanke per Kopf das 1:0. Doppelt bitter für Spanien: Vier Minuten zuvor hatte Fabián Ruiz eine nahezu idente Möglichkeit nach einer feinen Hereingabe von Lamine Yamal, der am Tag vor dem Endspiel 17 Jahre alt wird, vergeben. In der 21. Minute machte es das Wunderkind besser: Aus 25 Metern traf Yamal mit einem perfekten Schlenzer via Innenstange zum Ausgleich. Jünger war noch kein Spieler bei seinem ersten EM-Treffer.

Randal Kolo Muani traf per Kopf.
Randal Kolo Muani traf per Kopf.

Lamine Yamal leitet die Wende mit Traumtor ein

Und bei einem Kunststück beließen es die Iberer nicht. Olmo ließ die bisher überragende junge französische Defensive im Strafraum technisch brillant alt aussehen. Sein Schuss hätte auch ohne Jules Koundés Ballkontakt den Weg ins Tor gefunden - 2:1 für Spanien (25.).

Fabian Ruiz vergab vor dem 0:1 per Kopf.
Fabian Ruiz vergab vor dem 0:1 per Kopf.

Packendes Spiel, peinliche Pfiffe

Das Match blieb hochklassig und temporeich, auch wenn weitere gefährliche Abschlüsse bis zur Pause ausblieben. Doch es ging hin und her. Nur die peinlichen Pfiffe von den Rängen bei Ballkontakten des spanischen Linksverteidigers Marc Cucurella, dessen Handspiel im Viertelfinale Deutschland keinen Elfmeter beschert hatten, störten den spannenden Schlagabtausch. Es dürften sich auch Fans des Gastgebers ins Stadion verirrt haben.

Dani Olmos Schuss wird noch von Frankreichs Jules Koundé berührt – 2:1.
Dani Olmos Schuss wird noch von Frankreichs Jules Koundé berührt – 2:1.

Frankreich drängt auf Ausgleich, aber im Abschluss ungenau

Sie sahen, wie Spanien auch im zweiten Durchgang die erste Offensivaktion vorfand. Tormann Mike Maignan rettete mit viel Risiko (46.). Danach übernahmen seine Vorderleute das Kommando. Doch Aurélien Tchouaméni (53.) und Mbappé (56.) schlossen jeweils zu zentral ab. Auch einem Kopfball von Dayot Upamecano (62.) fehlte die Genauigkeit - wie später Schüssen von Théo Hernández (75.) und Mbappé (86.) über das Tor. Spanien war auch in der Schlussphase vor allem mit dem Verteidigen beschäftigt. Doch mit einer beherzten Abwehrleistung und vereinzelten Ballstafetten zur Entlastung brachten Rodri und Co. den knappen Vorsprung über die Zeit. Nun greift das Team um Yamal nach dem Titel.

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Spanischer Jubel: Dani Olmo (Mitte) und Lamine Yamal (rechts) trafen gegen Frankreich.
Spanischer Jubel: Dani Olmo (Mitte) und Lamine Yamal (rechts) trafen gegen Frankreich.