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EM hat ihr Traumfinale: Spanien nach Verlängerung gegen Deutschland weiter

Spanien zog am Mittwoch als zweites Team ins Finale der Frauenfußball-EM in der Schweiz ein. Der regierende Weltmeister benötigte eine Verlängerung, um Deutschland mit 1:0 zu schlagen.

Torschützin Bonmati jubelte in der 113. Minute.
Torschützin Bonmati jubelte in der 113. Minute.

Die Spanierinnen, die auf dem Weg ins Halbfinale schon 16 Tore erzielt hatten, taten sich trotz 75 Prozent Ballbesitz lange schwer gegen die tief stehenden Deutschen. Kurz vor der Pause kam die Abwehr vor Torhüterin Ann-Katrin Berger aber immer stärker unter Beschuss. Irene Paredes traf per Kopf die Stange (42.).

Nach Wiederbeginn wurde das DFB-Team selbstbewusster und kam auch selbst zu guten Chancen. In der Verlängerung schienen Klara Bühl und Co. sogar Oberwasser zu gewinnen. Doch in der 113. Minute blieb Weltfußballerin Aitana Bonmatí eiskalt und bezwang Berger aus spitzem Winkel.

Gegner im Finale am Sonntag (18 Uhr, live in ORF eins) ist England, womit es zu einer Neuauflage des WM-Endspiels von 2023 kommt. Mit dem 2:1-Halbfinalerfolg nach 120 Minuten über Italien in Genf lebt der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung für die "Lionesses" weiter.

Berger hielt wieder stark

Das Team von Trainerin Montse Tomé ließ den Ball wie gewohnt laufen, die Deutschen hetzten hinterher. Noch bevor sich der Turnierfavorit die erste Chance erspielte, war nach einem weiten Abschlag Bergers plötzlich Klara Bühl durch. Ihr Flachschuss zischte am rechten Pfosten vorbei (8.).

Ann-Katrin Berger
Ann-Katrin Berger

Nach gut 20 Minuten hallten "Ann-Katrin Berger"-Rufe durch die Arena: Die Torfrau lenkte einen Schuss von Esther González über die Latte. Ansonsten arbeiteten die deutschen Angreiferinnen, vor allem die in alle Richtungen ausschwärmende Jule Brand, eifrig nach hinten.

Stangenschuss von Spanien

Spanien und Bonmatí eroberten aber immer öfter den gegnerischen Strafraum. Nach einem Eckball köpfte Kapitänin Irene Paredes an den Pfosten - Berger wäre machtlos gewesen (41.). Kurz darauf hielt die Torfrau vom US-Club Gotham FC einen Schuss ihrer Vereinskollegin Esther González. Gerade noch so rettete sich das Wück-Team ohne Gegentor in die Pause.

Große Enttäuschung bei den Deutschen.
Große Enttäuschung bei den Deutschen.

Nach wenigen Minuten im zweiten Durchgang musste sich Berger der heranstürmenden Ona Batlle entgegenwerfen und ging erst mal zu Boden. Als Bonmatí es mit einem Schlenzer versuchte, brachte gerade noch Kleinherne ein Bein dazwischen.

Zentimeter fehlten

Spaniens Führungstreffer lag in der Luft, doch erneut hatte Bühl die Chance zur Führung. Torfrau Cata Coll wehrte ihren Ball gerade noch mit den Füßen ab (63.). Wück brachte in Linda Dallmann noch eine offensive Mittelfeldakteurin, an den Offensivszenen der Deutschen blieb jedoch Bühl beteiligt. Bei einem Freistoß der Bayern-Stürmerin aus 21 Metern fehlten nur Zentimeter (85.) - da zuckten die Spanierinnen mächtig zusammen.

Bundestrainer Christian Wück musste Jule Brand trösten.
Bundestrainer Christian Wück musste Jule Brand trösten.

In der Nachspielzeit hätte Bühl erneut beinahe getroffen, aber auch den Nachschuss vergab Wamser. Zudem musste Kleinherne verletzt raus. Nach einem missglückten Befreiungsschlag der eingewechselten Sydney Lohmann zeigte Bonmatí ihre ganze Klasse und narrte Berger mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck.

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